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Berlin: Ein Lied für die Fußball-WM

Mit 15 Minuten Verspätung fuhr gestern Vormittag der Originalzug der deutschen Fußball-Nationalmannschaft der Weltmeisterschaft 1954 auf dem Gleis 2 am Bahnhof Friedrichstraße ein – als Fahrgäste entstiegen jedoch keine Meister des runden Leders, sondern mit Max Raabe und seinem Palastorchester musikalische Virtuosen nostalgischer Klänge aus den 20er und 30er Jahren. Ebenfalls mit von der Partie waren Heino Ferch und Peter Lohmeyer , zwei Vertreter der schauspielerischen Champions League.

Mit 15 Minuten Verspätung fuhr gestern Vormittag der Originalzug der deutschen Fußball-Nationalmannschaft der Weltmeisterschaft 1954 auf dem Gleis 2 am Bahnhof Friedrichstraße ein – als Fahrgäste entstiegen jedoch keine Meister des runden Leders, sondern mit Max Raabe und seinem Palastorchester musikalische Virtuosen nostalgischer Klänge aus den 20er und 30er Jahren. Ebenfalls mit von der Partie waren Heino Ferch und Peter Lohmeyer , zwei Vertreter der schauspielerischen Champions League. Der Anlass ihres tapferen Auftritts im Frack bei Minusgraden war nicht zu überhören: „Schießt den Ball ins Tor, lasst den Poldi vor“, schmetterte das ungewöhnliche Trio im Refrain ihres gemeinsamen Liedes zur Fußballweltmeisterschaft über die Gleise.

Sozusagen als Zugabe ist das Lied mit Gassenhauerqualität entstanden, denn eigentlich hatte Max Raabe die Herren Ferch und Lohmeyer unter dem Motto „Komm, lass uns einen kleinen Rumba tanzen“ nur zur Sanges-Mitwirkung in seinem gleichnamigen brandneuen Album eingeladen. „Ich mag es, wenn Schauspieler singen“, erklärte gestern Max Raabe, bevor er in den wärmeren Gefilden des Tränenpalastes mit Ferch und Lohmeyer gemeinsam „eine Weltpremiere“ präsentierte – den Uralt-Hit „Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da“.

Ob das „aus Jux und Dollerei“ entstandene Lied „Schieß den Ball ins Tor“ aus der Kehle und Feder der drei Barden vielleicht oder überhaupt nur der deutsche Beitrag zur WM wird, muss hier offen bleiben. In Ermangelung von Eintrittskarten wird es kaum jemand auf den Rängen in größerer Freundesgruppe singen können, bedauerte gestern Peter Lohmeyer, im Sanges-Trio als aktiver Rechtsaußen der einzige Fußballfreak und seit seinem Film „Das Wunder von Bern“ selbst ein Fußballsynonym. Er selbst könnte immerhin im Duo im Stadion „Schieß den Ball ins Tor“ singen und damit wenigstens den Umsatz des Liedes fördern, das es als Bonus zur neuen Raabe-CD und auch als Single gibt. Nur hat Lohmeyer Pech mit seinen zwei im Internet gewonnen Karten – sie gelten für die Vorrunde: Ukraine gegen Saudi-Arabien. hema

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