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Berlin: Ein Platz bleibt leer: Warten auf Körting

Die Verhandlungskomission ging auf Nummer sicher: Es war gedeckt für den Senator und seine Mitarbeiter. Weiße Tassen standen auf dem Tisch und Kaffeekannen – leere Kaffeekannen.

Die Verhandlungskomission ging auf Nummer sicher: Es war gedeckt für den Senator und seine Mitarbeiter. Weiße Tassen standen auf dem Tisch und Kaffeekannen – leere Kaffeekannen. Denn eigentlich erwartete niemand, dass Innensenator Ehrhart Körting (SPD) kommen würde. Er hatte den Gesprächstermin mit den Gewerkschaften Verdi, GdP und GEW abgesagt. Warum hätte man also den Kaffee kalt werden lassen sollen? Die Gewerkschafter versammelten sich trotzdem – um die verkündete Entschlossenheit zu sofortigen Verhandlungen mit dem Senat demonstrieren. Sie warteten auf der einen Seite des Saals am Uförmig angeordneten Konferenztisch, während die Fensterreihe für den Senator und sein Gefolge leer blieb.

Zu Punkt 10 Uhr war Senator Körting eingeladen worden. Und Punkt 10 Uhr wandten sich zwei Dutzend Augenpaare zur Tür. Sie öffnete sich erwartungsgemäß nicht.

Die Delegation reagierte prompt: Sie ging zur vorsorglich aufgestellten Ersatztagesordnung über. Da ohnehin alle beisammen saßen, konnte man genauso gut die Marschroute für die Tarifauseinandersetzung mit dem Senat feststecken. In aller Ruhe. Die Berliner Gewerkschaften haben es nicht mehr eilig mit den Verhandlungen, seit das Thema Streik auf bundesweiter Ebene erledigt ist. Der Druck zu einer gemeinsamen Urabstimmung, damit der öffentliche Dienst in Berlin geschlossen streiken kann, ist weg. Und Verdi-Chefin Susanne Stumpenhusen weilte ohnehin noch in Potsdam bei der Großen Tarifkommission.

Als neuen Termin mit Körting nannte Verdi-Verhandlungsführer Roland Tremper den kommenden Freitag. Das Datum hatte der Senator am Mittwoch vorgeschlagen. Da hatten dies die Gewerkschaften noch abgelehnt und ihm vorgeworfen, Körting spiele auf Zeit. sik

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