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Berlin: Eine Frage der Ehre

Verein Aktive Bürgerschaft zeichnete Engagierte aus

„Jetzt können Sie stiften gehen.“ Gelächter im Publikum. Der Aufforderung der Handpuppe von Wolfgang Tietz von der Bürgerstiftung Nürnberg folgten die rund 500 Gäste aus Politik, Medien, Soziales und Wirtschaft in der DZ Bank am Pariser Platz gerne – nach fast drei Stunden geballtem Programm zum bürgerschaftlichen Engagement. Doch es war ein inspirierender, motivierender Festakt, zu dem der Verein Aktive Bürgerschaft geladen hatte. Der Verein wird vom genossenschaftlichen Finanzverbund getragen.

Eingestimmt wurden die Gäste von JazzSängerin Fanny Krug, die früher mit ihrem Vater, dem Schauspieler Manfred Krug, tourte. „Ich hoffe, unsere Diskussion so kurzweilig zu gestalten, wie der Auftritt von Frau Krug war“, sagte dann Gerd Appenzeller, Tagesspiegel-Redaktionsdirektor und Moderator der Expertenrunde. Seine Hoffnung ging in Erfüllung.

Der saarländische CDU-Ministerpräsident Peter Müller empfahl seinen landesweiten Runden Tisch zum Ehrenamt als Vorbild und kritisierte das bestehende Dienstrecht: Er hofft, dass man bald bürgerschaftliches Engagement als Beförderungsgrund angeben kann. Außerdem würde er gerne den ehrenamtlichen Einsatz von Schülern auf dem Zeugnis vermerken. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) lobte Initiativen wie die der Hotelkette Accor, deren Mitarbeiter am Tag des Ehrenamts Zeit und Gehalt behinderten Sportlern widmen. Werner Böhnke, Vorstandsvorsitzender der WGZ-Bank, fügte an, sein Unternehmen zeichne regelmäßig ehrenamtlich engagierte Mitarbeiter aus. Fachfrau Annette Zimmer von der Uni Münster forderte ein Bundesstiftungszentrum, eine Reform des Gemeinnützigkeitsrechts – und „eine Fernsehsendung zum bürgerschaftlichen Engagement“.

Peter Frey, Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios, nahm die Idee auf und hielt die Laudatio auf den zweiten Sieger, die Bürgerstiftung Halle. Jene aus Herten wurde dritte, die aus Nürnberg erste. Auch, weil Mitarbeiter der Stadt Nürnberg einen Teil ihres Gehalts an die Stiftung spenden und der anfangs erwähnte Mann mit der Puppe schwerkranke Kinder erfreut. kög

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