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Berlin: Eine Woche für anspruchsvolle Genießer

Überraschend in diesen unsicheren Zeiten: Es sind alle da. Bis auf einen, der den weiten Weg von San Francisco nach Berlin nicht riskieren wollte und lieber zu Hause blieb.

Überraschend in diesen unsicheren Zeiten: Es sind alle da. Bis auf einen, der den weiten Weg von San Francisco nach Berlin nicht riskieren wollte und lieber zu Hause blieb. Doch für George Morrone, den Spitzenkoch von der US-Westküste, sprang Gerhard Schwaiger ein, der für seine Arbeit im "Tristan" in Mallorca mit zwei Michelin-Sternen belohnt wurde, kein schlechter Ersatz - und nun ist das Davidoff-Gourmet-Festival komplett. Am Sonnabendmittag wurde es im kleinen Ballsall des Adlon von seinem Berliner Präsidenten Karl Stiehle und dem Organisator Reto Gaudenzi eröffnet. Eine Woche lang bis zum "Grand Finale" am Sonnabend bieten neun Berliner Top-Restaurants kulinarische Erleuchtungen von jeweils zwei Küchenchefs, dazu gibt es eine Reihe von Sonderveranstaltungen, die zum großen Teil allerdings schon lange ausverkauft sind.

Dies sind die Gastköche: Laurent Sturbois (Hyatt Regency Madeleine, Paris) kocht im Grand Hyatt am Potsdamer Platz mit Josef Eder, Alain Llorca (Negresco, Nizza) im "Hugenotten" des Intercontinental mit Thomas Kammeier, Gerhard Schwaiger trifft im Margaux auf Michael Hoffmann, Justin Quek (Les Amis, Singapur) im Bristol Kempinski mit Stephane de Miéville, im "Lorenz Adlon" kochen Eckart Witzigmann und Karlheinz Hauser zusammen, zu Kolja Kleeberg ins Vau kommt der Kopenhagener Küchenstar Allen Schultz (Rest. Conrad), im Ritz-Carlton ist Thomas Tolxdorf vom Ritz-Carlton Amelia Island zu Gast bei Paul Urchs, im First Floor kocht Franz Fäh vom Badrutt Palace in St.Moritz mit Mathias Buchholz, und im Four Seasons trifft Jacky Donatz vom Restaurant Sonnenberg in Zürich mit Nils Kramer, dem neuen Küchenchef des "Seasons", zusammen. Der kulinarisch aufwändigste Programmpunkt ist die "Nuit de Champagne" im "Lorenz Adlon", in der Eckart Witzigmann und Karlheinz Hauser alle Register zu ziehen versprechen: Trüffel schwarz und weiß, Hummer, Taube - sogar eine Dose des super-raren Schah-Kaviars ist im Kühlraum des Hotels angekommen. Das Grand Finale am Sonnabend schließlich bietet noch einmal allen Gastköchen im Rahmen einer Gala Gelegenheit, ihre Kochkünste zu zeigen, und zwar im Wortsinn: Auf einer Videowand werden wieder Details aus der Küche in den Saal übertragen.

Dieses dritte Davidoff-Festival in Berlin kommt in einer wirtschaftlich schwierigen Situation in die Stadt, nachdem das Sylter Festival, geplant für September, wegen der Terroranschläge sogar abgesagt worden war. Doch zur Zeit sind die Direktoren der beteiligten Betriebe mit den Umsätzen nicht unzufrieden; einige, die nicht von Gästen aus Übersee abhängen oder sich rechtzeitig einen anderen Gästekreis erschließen konnten, sagen inzwischen, die Lage habe sich normalisiert. Dennoch, darin sind sich alle einig, kann Berlin die zusätzliche Aufmerksamkeit gebrauchen.

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