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Berlin: Einfach gottlos

Im Mai erst hatten sie die neue Kapelle im Olympiastadion eingeweiht, aber zu weltmeisterlichen Fürbitten wird es nicht kommen, denn der frühere Schiedsrichter- und heutige Andachtsraum wurde auf Geheiß der Fifa gleich wieder versiegelt: Sicherheit geht vor Gottvertrauen. Meine Güte!

Im Mai erst hatten sie die neue Kapelle im Olympiastadion eingeweiht, aber zu weltmeisterlichen Fürbitten wird es nicht kommen, denn der frühere Schiedsrichter- und heutige Andachtsraum wurde auf Geheiß der Fifa gleich wieder versiegelt: Sicherheit geht vor Gottvertrauen. Meine Güte! Überlassen wir jedem das eigene Urteil zu diesem ziemlich unchristlichen Gebot, das da von der allmächtigen Security ausging, und schildern wir stattdessen, was uns entgeht: 200 Quadratmeter Betfläche, vom Star-Architekten Volkwin Marg als roter Kubus gestaltet, im Innern mit einer elliptischen, mit Blattgold belegten Wand versehen, auf der Bibeltexte in 18 Sprachen zu lesen sind. Lotto, Spender und Sponsoren legten dafür 272 000 Euro auf den Altar eines WM-tauglichen Ortes, statt global wird’s nun leider nur lokal. Fußballgott, wo warst du?

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