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Berlin: Einsteins kleines Paradies

Schloss Caputh: Idyll am Schwielowsee

Die schönste Liebeserklärung für den Ort an der Havel fand Albert Einstein. „Komm nach Caputh, pfeif auf die Welt“, schrieb das Physikgenie an seinen Sohn Eduard, als er ihn in sein Sommerhaus am Waldrand einlud. Einstein genoss die Caputher Idylle mit dem Schwielowsee und dem Templiner See. Dort war er leidenschaftlich gern im „dicken Segelboot“ unterwegs. In diesem „kleinen Paradies“ verbrachte er seine schönsten Jahre, auch wenn der Aufenthalt nur von 1929 bis 1932 dauerte.

Im Schloss dürfte Einstein während dieser Zeit nie Gast gewesen sein, das Anwesen war Privatbesitz. Aber gerade das Schloss, der Park und seine Lage am Wasser erklären die Schwärmerei des Professors. Die Architektur scheint beflügelt von Lust und Leichtigkeit.

Auf Kurfürstin Dorothea, zweite Gemahlin des Kurfürsten Friedrich Wilhelm, geht in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts die Idee der doppelläufig geschwungenen Freitreppe zum Obergeschoss zurück. Pavillon-Anbauten machten das schlichte Landhaus zum Schmuckstück. 300 Gemälde, Lackmöbel, große Spiegel, Marmorskulpturen, Porzellan und Silberkunstwerke brachten Gäste zum Staunen – unter ihnen prominente Namen. Zum Dreikönigstreffen empfing 1709 König Friedrich I. den sächsischen Kurfürsten und polnischen König August den Starken sowie König Friedrich IV. von Dänemark. Sie reisten zum großen Fest im Barockgarten mit einer holländischen Yacht von Potsdam aus an. Den besten Beweis königlicher Begeisterung liefert der Fliesensaal. Der Soldatenkönig ließ ihn 1720 mit blau-weißen Fayencekacheln auskleiden.

Der berühmte Landschaftsarchitekt Peter Joseph Lenné gestaltete im Auftrag der neuen Eigentümerfamilie nach 1820 den Park in einen Landschaftsgarten um. Sein Uferweg nach Potsdam besteht noch heute. Ste.

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