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Berlin: Einzelhandel lockt vor dem SSV mit Schnäppchenpreisen

Ein Einkaufsbummel durch die Kaufhäuser lohnt sich für viele Kunden schon jetzt. Bereits vor dem Sommerschlussverkauf (SSV), der vom 29.

Ein Einkaufsbummel durch die Kaufhäuser lohnt sich für viele Kunden schon jetzt. Bereits vor dem Sommerschlussverkauf (SSV), der vom 29. Juli bis zum 10. August andauert, haben die Einzelhändler ihre Waren erheblich herabgesetzt.

„Wir haben schon sehr, sehr kräftig reduziert im Textilbereich, auch Schuhe und Lederwaren“, sagt Dagmar Flade, Sprecherin des KaDeWe. Um 30 bis 50 Prozent seien die Waren bereits heruntergesetzt, bis zu 70 Prozent können es noch zu Beginn des SSV werden. Nach einer Mitteilung des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels werden die Nachlässe deutlich höher ausfallen als in früheren Jahren. Sie lägen größtenteils zwichen 50 und 60 Prozent, einzelne hochmodische Saisonartikel könnten sogar um 70 bis 80 Prozent billiger werden.

Auch im Kaufhof am Alex ist die Frühjahrs- und Sommerkollektion schon eine Woche vor dem SSV herabgesetzt worden. „Das machen wir immer im Vorfeld des SSV“, sagt Geschäftsführer Detlef Steffens. Am Sonnabend würden die Waren dann bereits auf SSV-Niveau reduziert, so dass viele Kunden sich schon am Wochenende auf die Artikel stürzten. „An so einem Sonnabend ist es bei uns oft voller als zu Beginn des SSV.“

Die Gründe dafür, dass die Einzelhändler die Waren vor dem SSV reduzieren, nennt Jan Holzweißig. stellvertretender Sprecher des Einzelhandelsverbandes: „Die Händler wollen ihre Lager räumen. Nach dem extrem schlechten Halbjahr 2002, in dem die Textilbranche in Deutschland 16 Prozent Minus eingefahren hat, ist besonders viel Sommerware liegen geblieben.“ Die Preisnachlässe würden deshalb in diesem Jahr besonders hoch sein. Die schlechte konjunkturelle Lage mache den Einzelhändlern zu schaffen. In der Bevölkerung herrsche ein hohes Sicherheitsdenken, dass sich in der Angst vor Arbeitslosigkeit zeige oder darin, dass sich viele Leute eine private Rentenversicherung zugelegt hätten, „die mindestens 150 Euro im Monat kostet“. „Vor allem bei größeren Anschaffungen drehen die Kunden den Cent zweimal um“, sagt Holzweißig. Im KaDeWe falle vor allem auf, dass das „Touristen-Niveau Berlins“ noch nicht wieder erreicht sei, sagt Dagmar Flade. „Gerade unser Kaufhaus lebt auch von den Touristen, die hier einkaufen, und nach dem 11. September kamen weniger.“

Dennoch sehen die Händler dem SSV einigermaßen optimistisch entgegen. „ „Bei vielen Kunden wird doch noch der Jagdinstinkt nach günstigen Schnäppchen geweckt“, sagt Dagmar Flade. Tanja Buntrock

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