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Berlin: Eltern in Angst vor Meningitis

Viele Notrufe wegen Schnupfens

Berliner Eltern rufen aus Angst vor Meningitis immer öfter die Feuerwehr, um ihre Kinder ins Krankenhaus bringen zu lassen. Gestern Mittag riefen gleich zwei Neuköllner Mütter den Notruf 112 und sagten, ihre Kinder hätten Meningitis. Die Feuerwehr brachte die Kinder ins Kinderkrankenhaus Neukölln – dort wurde schnell festgestellt: keine Gefahr. „Das eine Kind ist schon wieder quietschvergnügt, und auch bei dem anderen gibt es keinerlei Verdacht auf Meningitis“, hieß es in der Gesundheitsverwaltung. Dieser Junge habe lediglich hohes Fieber gehabt, ergänzte ein Sprecher der VivantesKlinik, „das ist nichts fürs Krankenhaus“.

Ein Beamter der Feuerwehr-Leitstelle sagte, dass in den vergangenen Tagen „haufenweise besorgte Eltern“ den Notruf gewählt hätten, damit ein Rettungswagen Kinder ins Krankenhaus bringt. Doch in allen Fällen sei schnell in den Kliniken festgestellt worden, dass es keine Meningitis ist.

„Die Eltern reagieren über“, hieß bei der Feuerwehr und dem Landesamt für Arbeitsschutz (Lagetsi) – doch das sei nach den beiden Todesfällen verständlich. „Die Sorge ist groß in der Stadt“, sagte Robert Rath vom Lagetsi. Wie berichtet, war am 7. März ein elfjähriger Schüler aus Spandau an einer Hirnhautentzündung gestorben. Danach wurde bekannt, dass am 19. Januar im Reinickendorfer Humboldt-Krankenhaus ein 60-jähriger Mann verstorben war. Das Krankenhaus hatte den Todesfall erst nach zwei Tagen per Fax an das Gesundheitsamt gemeldet – zu spät, denn Meningitis-Fälle müssen innerhalb von 24 Stunden gemeldet werden. Diese „schreckliche Verzögerung“ sei auch der Grund dafür, dass „Eltern das jetzt selbst in die Hand nehmen“, weil sie den Behörden nicht mehr trauen, sagte Rath. In Berlin gab es in diesem Jahr zwölf Meningitis-Fälle mit zwei Toten – in dieser Woche wurden in Berlin keine weiteren Fälle bekannt. Ha

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