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Fanmeile

© dpa

EM-Party: Fanmeile: Planer wirft Wowereit Willkür vor

Im Tauziehen um die EM-Fanmeile am Brandenburger Tor haben die Veranstalter vor Klaus Wowereit kapituliert. Der Regierende Bürgermeister habe persönlich ein größeres und längeres Fest vereitelt, hält ihm einer der Planer vor.

Räumlich verkürzt - und dann auch nur ab dem Halbfinale - der Mitveranstalter der Berliner Fanmeile bei der EM, Willy Kausch, ist enttäuscht von den Planungen des Senats für eine Fußball-Party am Brandenburger Tor. "Es ist Ergebnis der reinen Willkür des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit, dass die Meile nur vom Halbfinale an und nur vom Brandenburger Tor bis zur Yitzhak-Rabin-Straße stattfinden darf", beklagt Kausch.

Während der WM waren mehr als zehn Millionen Menschen auf die Partymeile zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule gekommen, wo die Spiele auf acht Leinwänden zu sehen waren. Zur EM geplant sind eine riesige Video-Leinwand am Brandenburger Tor und weitere drei auf der Straße des 17. Juni. Begleitend soll es auf verschiedenen Bühnen Konzerte, DJ-Gigs und Gewinnspiele geben. Das Spektakel wird sieben Tage dauern (23. bis 29. Juni); die Veranstalter hatten sich drei Wochen gewünscht.

Hauptbahnhof zu weit ab vom Schuss

Dass die Party diesmal kleiner ausfällt, lastet Kausch dem Regierenden Bürgermeister persönlich an: "Er will einfach nicht und ist für Argumente nicht zugänglich". Und weiter: "Schon damals und bis jetzt auch für diese Fußball-EM in Österreich und der Schweiz war klar, dass diese Art von Party für die Fans eine neue Event-Kultur, ein neuer Zeitgeist im Fußball war und ist". Erboßt zeigte sich Kausch auch deshalb, weil die Arbeitsgemeinschaft Fanmeile genügend Sponsorengelder eingetrieben habe. "Viele schütteln den Kopf über Berlin", bilanziert Kausch.

Neben der kürzeren Fanmeile auf der Straße des 17. Juni hatte der Senat den Veranstaltern einen Ausweichort angeboten, den Kausch aber vehement ablehnt. "Am Washingtonplatz am Hauptbahnhof macht das keinen Sinn. Wir hätten auch keine wirtschaftliche Chance, wenn wir aus dem Zentrum rausgedrängt würden." Ein weiteres Vorgehen gegen die Senatspläne beabsichtigt Kausch aber nicht: "Wir können nichts machen und geben auf."

Jörg Vogler

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