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Berlin: Ende einerSackgasse: Seit über 15 Jahren fehlt die Brücke

Rien ne vas plus heißt es am Blockdammweg - und das schon seit mehr als 15 Jahren. Zumindest für den motorisierten Verkehrsteilnehmer.

Rien ne vas plus heißt es am Blockdammweg - und das schon seit mehr als 15 Jahren. Zumindest für den motorisierten Verkehrsteilnehmer. Die Straße endet hoch über den Gleisen am Rangierbahnhof Rummelsburg. Einzig für Fußgänger gibt es einen Weg seit 1984 einen Weg auf die andere Seite. Damals wurde die vorhandene Brücke wegen Baufälligkeit abgerissen. Die nächste Möglichkeit, die Gleise zu überqueren, liegt etwa einen Kilometer entfernt.

Jetzt wurde die Brücke im Investitionsprogramm der Gemeinschaftsaufgaben Aufbau-Ost (GA-Mittel) für die Jahre 2001 bis 2004 angemeldet. 37 Millionen Mark sind veranschlagt. Außer der Gleisüberquerung soll auch die Sangestrasse ausgebaut werden. Die nordöstliche Verlängerung des Blockdammweges soll breiter werden. "Neben der verkehrstechnischen Erschließung des brachliegenden Gebietes bringt das zusätzlich eine Entlastung der Treskowallee", so Baustadtrat Andreas Geisel (SPD). Dort donnern zum Leidwesen der Anwohner täglich rund 30 000 Fahrzeuge übers Pflaster.

Inzwischen gibt es eine vorläufige Förderzusage für den Brückenbau. Bereits 1996 sollte die Lücke geschlossen werden. Die Pläne dafür lagen in den Schubladen der Senatsbauverwaltung. Doch der Bezirk verweigerte das Planungsrecht, weil auf einem Teilbereich der Brache eine Müllverbrennungsanlage errichtet werden sollte. Und die wollten die Bezirkspolitiker fraktionsübergreifend verhindern. Denn in der Anlage sollten jährlich 100 000 Kubikmeter Müll verbrannt werden. "Das Resultat wären endlose Schlangen von Lkws gewesen", so Geisel. Aufgrund leerer Kassen zog sich dann auch das Land Berlin aus dem Brückenbauprojekt zurück. Die Bezirkspolitiker atmeten auf: keine Brücke - kein Müll.

Für die nächsten zehn Jahre ist der Plan einer Verbrennungsanlage vom Tisch. "Wegen geringeren Müllaufkommens gibt es zurzeit keinen Bedarf", so Geisel. Zwar scheiterten die Bemühungen des Bezirks, den Standort aus dem Flächennutzungsplan für die Abfallentsorgung zu streichen. "Doch das kann auch eine Chance sein", meint Geisel. Denn wenn sich am Blockdammweg Firmen ansiedeln wollen, die Abfall sortieren oder auf biotechnischem Wege bearbeiten, sei keine extra Erlaubnis erforderlich.

bks

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