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Berlin: Endlich wieder im Plus

WACHSTUM: Vor allem der Tourismus legt zu

Das Berliner Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in den ersten sechs Monaten dieses Jahres nach ersten Schätzungen des Statistischen Landesamtes um 0,8 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres gestiegen. Damit hat sich die Berliner Wirtschaft erstmals nach einer drei Jahre dauernden rückläufigen Entwicklung leicht erholt. Zum Vergleich: Das deutsche Bruttoinlandsprodukt wuchs mit 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

„Vor allem die starke Entwicklung im Tourismus hat der Berliner Wirtschaft einen Schub gegeben“, sagt Karl Brenke vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Der moderate Zuwachs des BIP resultierte neben der Entwicklung im Tourismus aus einem Anstieg der Wertschöpfung in den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Handel, Gastgewerbe und Verkehr sowie der Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleistung. „Der Anstieg im Verarbeitenden Gewerbe ist vor allem durch die allgemeine Belebung der Konjunkturlage zu erklären“, sagt Brenke vom DIW. Im Vergleich mit anderen Bundesländern fiele er aber eher schwach aus.

Das Baugewerbe, das Kredit- und Versicherungsgewerbe sowie die privaten und öffentlichen Dienstleister mussten hingegen erneut Einbußen hinnehmen. Die 860 Berliner Industriebetriebe von Unternehmen mit zwanzig und mehr Beschäftigten verfehlten mit Umsätzen von 2,46 Milliarden Euro im Juli dieses Jahres den entsprechenden Vorjahresstand um 5,2 Prozent. Während sich der Auslandsumsatz mit einem Plus von 11,7 Prozent weiterhin positiv entwickelte, fiel der Inlandsumsatz um 10,3 Prozent geringer aus als noch im vergangenen Juli. „Die Entwicklung beim Auslandsumsatz liegt an der weltweiten Konkurrenzfähigkeit der Berliner Industrie“, sagt Stefan Siebner, Sprecher der Industrie- und Handelskammer Berlin.

Unter den bedeutenden Industriezweigen in Berlin konnten sich erneut der Maschinenbau und die chemische Industrie mit einer Umsatzsteigerung von 11,3 respektive 1,3 Prozent von den anderen Branchen absetzen. Deutlich weniger Umsätze als noch im Juli des Vorjahres erzielten die Nahrungs- und Genussmittelbetriebe, die 11,5 Prozent weniger Umsatz machten. ny

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