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Berlin: Endspurt der Gleisbauer für die Straßenbahn auf der Warschauer Brücke

Auf der Warschauer Straße haben die Gleisbauer zum Endspurt angesetzt, damit die Straßenbahn vom 28. Mai an bis vor den U-Bahnhof Warschauer Straße fahren kann.

Auf der Warschauer Straße haben die Gleisbauer zum Endspurt angesetzt, damit die Straßenbahn vom 28. Mai an bis vor den U-Bahnhof Warschauer Straße fahren kann. Die Gleise werden dabei "nur" um 610 Meter verlängert, für umsteigende Fahrgäste ist die kurze Strecke aber ein großer Bequemlichkeitsfortschritt, der dem Senat einschließlich der Kosten für den Straßenbau in Höhe von 1 Million Mark insgesamt rund 15 Millionen Mark wert ist. Etwa eine Million Fahrgäste im Jahr sollen von dem Neubau profitieren.

Dabei sah es lange nicht danach aus. Jahrelang sträubte sich die Senatsverkehrsverwaltung gegen den Einbau von Straßenbahngleisen auf der Warschauer Brücke, und auch die BVG hatte zunächst erhebliche Bedenken. Die Verkehrsplaner wollten die Straßenbahn dort nicht sehen, weil die Warschauer Straße zum so genannten Innenstadtring gehört, auf dem Autofahrer das Zentrum umfahren sollen. Die Straßenbahn wäre dann ein Hindernis, argumentierten die Planer einst. Die BVG lehnte eine Verlängerung der Gleise ab, da sie keine Haltestelle auf einer Gefällestrecke einrichten wollte, wie sie vor dem U-Bahnhof vorhanden ist. Dabei hatten hier vor Jahrzehnten die Straßenbahnen sogar mit Beiwagen rangiert.

So blieb es für die Fahrgäste bei der paradoxen Situation, dass es zwar Haltestellen für die U-Bahn, die S-Bahn und die Straßenbahn mit dem gemeinsamen Namen Warschauer Straße gab, die Wege dazwischen aber mehrere hundert Meter lang waren.

Am Ende gaben die Planer jedoch nach, und der damalige Verkehrssenator Jürgen Klemann (CDU), der während der Sanierung der Warschauer Brücke den Einbau von Gleisen noch abgelehnt hatte, ließ die Arbeiten im vergangenen Sommer starten. Auch die BVG hatte ihre Zurückhaltung aufgegeben. Sie bestellte in der Zwischenzeit 45 neue Fahrzeuge mit einem Führerstand an jedem Ende, die für den Einsatz über die Warschauer Brücke notwendig sind. Vor dem U-Bahnhof fehlt nämlich der Platz für eine Wendeschleife, so dass die Bahnen dort in jede Richtung fahren können müssen - ähnlich wie die U- und S-Bahnen. Zur neuen Endstelle am U-Bahnhof fahren zunächst nur die Bahnen der Linie 20, die auch nachts zwischen der Eberswalder und der Warschauer Straße unterwegs sein werden. Die Linie 23 endet weiter vor der Brücke an der Revaler Straße. Langfristig sollen die Bahnen auch wieder nach Kreuzberg und weiter nach Neukölln fahren. Auf der Oberbaumbrücke liegen hierfür immerhin schon neue Gleise.

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