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Berlin: Ermyas M. weiter ohne Bewusstsein Potsdamer Gewalttat: Zustand des Opfers stabil

Potsdam - Ermyas M. ist noch immer nicht ansprechbar, atmet aber wieder selbstständig.

Von Sandra Dassler

Potsdam - Ermyas M. ist noch immer nicht ansprechbar, atmet aber wieder selbstständig. Der bei einem mutmaßlich rassistischen Angriff schwer verletzte Deutsch-Afrikaner ist zwar aus dem künstlichen Koma erwacht, aber noch nicht bei Bewusstsein. Eine Sprecherin des Ernst- von-Bergmann- Klinikums in Potsdam erklärte das zum einen mit den Nachwirkungen der Medikamente, mit denen Ermyas M. von den Ärzten ins künstliche Koma versetzt wurde. Zum anderen habe der 37-Jährige ein schweres Schädel- Hirn-Trauma erlitten. Die Folgen könne gegenwärtig niemand abschätzen – „das wäre reine Spekulation“.

Generalbundesanwalt Kay Nehm ermittelt gegen die beiden Tatverdächtigen wegen versuchten Mordes mit fremdenfeindlichem Hintergrund. Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm und andere CDU-Politiker hatten dies als „Stigmatisierung“ Brandenburgs bezeichnet, da ein rassistisches Tatmotiv noch nicht bewiesen sei. Dafür musste Schönbohm heftige Kritik einstecken. Aus gleichem Grund gerät auch die CDU-Fraktion der Landeshauptstadt Potsdam zunehmend unter Druck. Sie weigert sich, wie berichtet, einen Brief zu unterschreiben, in der die Stadtverordneten der Familie von Ermyas M. ihr Mitgefühl ausdrücken wollten. Die Unionspolitiker stören sich an der Formulierung, wonach es sich um eine „von Rassismus geprägte Gewalttat“ handele. Potsdamer Grünen-Politiker nannten diese Haltung „beschämend“. SPD-Fraktionschef Mike Schubert forderte die CDU auf, den Brief zu unterschreiben. Sie kündige ansonsten den demokratischen Konsens aller Fraktionen auf.

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