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Berlin: Erneut brutaler Angriff gegen Busfahrer

55-Jähriger konnte Bus gerade noch bremsen, bevor er bewusstlos wurde

Die Serie der brutalen Angriffe auf BVG-Busfahrer geht weiter. Erneut ist gestern Morgen ein Busfahrer der BVG attackiert worden. Der 55-Jährige wurde nach Angaben der Polizei mit einem Faustschlag bewusstlos geschlagen. Der Fahrer war mit seinem Bus auf der Linie M 48 gegen 7 Uhr in Mitte in der Gertraudenstraße Richtung Mühlendamm unterwegs. Während der Fahrt hatte ihn ein Fahrgast angesprochen, warum die elektronische Anzeige der Haltestelle nicht funktioniere. Als der Fahrer ihm antwortete, dass diese defekt sei, schlug der Mann unvermittelt zu.

Er traf den Busfahrer an der Schläfe. Noch bevor er bewusstlos wurde, trat der Mann auf die Bremse und zog zudem die Handbremse, so dass ein Unfall vermieden werden konnte, da der Bus kurz vor der Kreuzung Ecke Fischerinsel zum Stehen kam. Wie die Polizei mitteilte, versuchten andere Fahrgäste noch, den Schläger festzuhalten; dieser aber hatte den Notausstiegsknopf gedrückt und war Richtung Fischerinsel weggelaufen. Der Fahrer kam zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus.

Erst am vergangenen Freitagabend und in der Nacht zu Sonnabend waren Mitarbeiter der BVG angegriffen und Fahrzeuge beschädigt worden. In Marzahn hatten Kinder einen Bus mit Steinen beworfen. In Schöneberg wurde ebenfalls ein Busfahrer von einem Fahrgast angegriffen und leicht verletzt. Auch dieser Fahrer hatte einen Schlag ins Gesicht erhalten. Und in Lichtenberg hatten betrunkene Jugendliche in einer Straßenbahn randaliert.

Im vergangenen Jahr gab es nach Angaben der Verkehrsbetriebe insgesamt mehr als 200 Attacken gegen Personal der BVG. Die weitaus meisten Vorfälle ereigneten sich in Bussen und richteten sich gegen die Fahrer. In mehr als 40 Fällen waren die Fahrer länger als drei Tage krankgeschrieben. Nur etwa jeder zweite Bus der BVG ist mit einer Videokamera ausgestattet, die die Vorfälle aufzeichnen kann. sik

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