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Berlin: Es ist eine Generalsuperintendentin

Frankfurter Pfarrerin Ulrike Trautwein setzt sich gegen Konkurrenz durch

„Ich bin unglaublich überwältigt.“ Ulrike Trautwein strahlt übers ganze Gesicht, als der Berliner Landesbischof Markus Dröge gestern Abend das Wahlergebnis verkündet. Im fünften und letzten möglichen Wahlgang wurde die 52-jährige Pfarrerin aus Frankfurt am Main zur neuen Berliner Generalsuperintendentin gewählt. Dabei erreichte sie mit 33 von 60 Stimmen genau das Quorum, das für eine erfolgreiche Wahl nötig war. Ihre Gegenkandidaten, der frühere Berliner Pfarrer Christoph Anders und der westfälische Superintendent Peter Burkowski, waren nach dem dritten beziehungsweise vierten Wahlgang ausgeschieden.

Als Nachfolgerin von Ralf Meister, der im März Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers wurde, ist Trautwein künftig eine Art Regionalbischöfin für die 700 000 evangelischen Christen in Berlin. Dabei wird die sozial engagierte und am interreligiösen Dialog interessierte Theologin von der Großstadterfahrung profitieren, die sie in ihrer bisherigen Gemeinde in Frankfurt-Bockenheim sammelte. Etwa beim Religionsunterricht an einer Hauptschule, an der 70 Prozent der Schüler muslimischen Glaubens sind. Auch bundesweit ist die Theologin bekannt: So wird sie beim Deutschen Evangelischen Kirchentag, der diese Woche in Dresden stattfindet, die Predigt im Abschlussgottesdienst am Sonntag halten. Gut 100 000 Kirchentagsbesucher auf den Elbwiesen und Millionen am Fernseher werden ihr dann zuschauen. In Berlin will sich die neue Generalsuperintendentin jetzt gegen Kinderarmut und soziale Ungerechtigkeit engagieren. bel

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