zum Hauptinhalt
Polizisten stehen hinter einer Absperrung auf der Baustelle in Berlin-Moabit, wo eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wurde.

© Foto: dpa/Annette Riedl

Update

Bombe in Berlin-Moabit gesprengt: Sperrkreis und Absperrungen aufgehoben – Verkehr läuft wieder an

Eine Weltkriegsbombe ist in Berlin-Moabit am Montagnachmittag kontrolliert gezündet worden. Die Anwohner können zurück in ihre Wohnungen.

| Update:

In Berlin-Moabit ist an diesem Montag eine bei Bauarbeiten gefundene Weltkriegsbombe gesprengt worden. Seit acht Uhr galt ein Sperrkreis mit einem Radius von 500 Metern um den Fundort an der Sickingenstraße. Auch die Ringbahn war zwischenzeitlich unterbrochen.

Sperrkreis und Absperrungen wurden von den Behörden mittlerweile aufgehoben, wie die Polizei auf Twitter mitteilte. Die Anwohner dürfen in ihre Wohnungen zurückkehren, der Verkehr läuft wieder.

Erst Evakuierung, dann kontrollierte Sprengung

Die 50 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe ist mittlerweile gesprengt worden, wie die Berliner Polizei mitteilte. Um 15.08 Uhr sei der Blindgänger kontrolliert gezündet worden, sagte eine Polizeisprecherin am Montag.

Mittlerweile haben die Behörden den Sperrkreis rund um den Fundort aufgehoben. Das teilte die Polizei am Montag bei Twitter mit. Damit könnten Anwohner zurück in ihre Wohnung und der Verkehr könne wieder anlaufen, sagte eine Polizeisprecherin. 

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Die 50-Kilogramm-Bombe war bei Bauarbeiten auf dem Gelände von Siemens Energy an der Sickingenstraße westlich der Beusselstraße gefunden worden. Es handelte sich laut Polizei um eine Bombe amerikanischer Art. Sie hatte zwei Zünder und konnte nicht abtransportiert werden.

„Die Bombe ist deformiert, und die Zünder sind beschädigt, sodass wir nicht wie üblich arbeiten, die Zünder entfernen und die Bombe abtransportieren können“, erklärte ein Polizeisprecher. „Wir müssen es diesmal so machen, dass wir die Bombe kontrolliert zünden beziehungsweise sprengen.“

Den Angaben zufolge waren rund 9000 Menschen betroffen, die im Sperrkreis wohnen oder arbeiten. In der Gegend gibt es auch zahlreiche Büros und Gewerbebetriebe. „Was positiv zu bemerken ist: Über das Wochenende ist schon viel kommuniziert worden“, sagte der Polizeisprecher. „Das spielt uns in die Karten.“ Auch der Großmarkt an der Beusselstraße war nach Angeben der Polizei vom Sperrkreis betroffen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Erschwerend kam hinzu, dass auch zahlreiche ältere und in ihrer Gehfähigkeit eingeschränkte Menschen den Sperrkreis verlassen mussten. Die Krankentransporte koordinierte das Deutsche Rote Kreuz (DRK), beteiligt waren aber auch andere Hilfsorganisationen wie die Johanniter Unfallhilfe. „Seit acht Uhr sind die Krankentransporte im Dauerbetrieb“, sagte der Katastrophenschutzbeauftragte des Bezirks Mitte, Konstantin Keesmann. Geplant waren rund 60 Transporte.

Die Polizei gab Anwohnern am Montagmorgen per Durchsage Verhaltenstipps zur Evakuierung; etwa den Herd auszuschalten und hilfsbedürftige Nachbarn zu unterstützen.

Sammelunterkünfte für Anwohner

„Alle Menschen in einem Umkreis von 500 Metern um den Fundort sind aufgefordert, Häuser und Gebäude bis acht Uhr zu verlassen, da die polizeilichen Maßnahmen ab acht Uhr beginnen“, teilte das Bezirksamt Mitte mit. Autofahrer und Fußgänger kamen am Montagmorgen nur noch aus dem Sperrkreis heraus, nicht mehr hinein. 

Das Bezirksamt Mitte hatte Sammelstellen eingerichtet, Shuttle-Busse fuhren dorthin. Das Bezirksamt bat darum, für die Zeit der Evakuierung wichtige persönliche Gegenstände, Medikamente und Windeln mitzunehmen. Die Mitnahme von Haustieren in die Unterkünfte sei nicht möglich.

Ingo Zühlke vom Amt für Soziales Mitte hat vor Ort in der Notunterbringung die Leitung übernommen. Gemeinsam mit seinen Mitarbeiter:innen war er seit 5.30 Uhr am Montagmorgen im Einsatz. „Erfahrungsgemäß wird es ein längerer Tag“, sagt er. „Die Unterbringung bleibt so lange offen, bis der Sperrkreis wieder freigegeben wurde und bis wir auch den Letzten wieder nach Hause bekommen haben.“

Mit Bussen wurden Anwohner zu den Sammelunterkünften gebracht.
Mit Bussen wurden Anwohner zu den Sammelunterkünften gebracht.

© Foto: dpa/Annette Riedl

Das Bezirksamt hat eine Hotline für Fragen von Anwohnern und Betroffenen eingerichtet. Diese ist am Montag von sechs bis 20 Uhr telefonisch unter (030) 9018-46660 oder per E-Mail unter bombenfund@ba-mitte.berlin.de erreichbar.

Einschränkungen im Verkehr

Die Verkehrsinformationszentrale Berlins (VIZ) empfiehlt, das Gebiet am Montag weiträumig zu umfahren. Wegen der Entschärfung kommt es zu Beeinträchtigungen im öffentlichen Nahverkehr. Dies betrifft auch die Ringbahn: Der S-Bahn-Verkehr ist zwischen den Stationen Beusselstraße und Westend seit circa elf Uhr unterbrochen. Die Sperrung soll laut S-Bahn bis 18 Uhr dauern. Ein Ersatzverkehr mit Bussen kann wegen des Sperrkreises nicht angeboten werden, teilte die S-Bahn mit.

Auch Buslinien der BVG sind von den Sperrungen betroffen: Die Haltestelle Wittstocker Straße auf den Linien 106 und 123 wird nicht bedient, der M27er wird in beiden Richtungen zwischen Rathaus Tiergarten und Goslarer Platz umgeleitet.

Beim Regional- und Fernverkehr kommt es laut Bahn ebenfalls zu Einschränkungen: Die Züge der Linie RE6 enden in Hennigsdorf und fahren nicht zwischen Gesundbrunnen und Hennigsdorf. Die Züge der Linie RB10 werden ab Bahnhof Spandau umgeleitet, sie beginnen und enden am Bahnhof Zoo. Die Züge der Linie RB13 entfallen ab 9.30 Uhr bis Betriebsschluss.

Im Fernverkehr gibt es nach Angaben der Bahn Beeinträchtigungen zwischen dem Bahnhof Spandau und dem Berliner Hauptbahnhof. Betroffene Züge müssen den Angaben zufolge umgeleitet werden und verspäten sich um etwa 20 Minuten. Der Halt in Spandau entfällt. Der Bahnhof Spandau kann mit der S-Bahn (Linien S3 und S9) erreicht werden, außerdem mit dem RE2 ab Wittenberge.

ICE-, IC und EC-Züge zwischen Berlin und Hamburg werden laut Bahn vom Berliner Hauptbahnhof (tief) bis Wittenberge umgeleitet. EC-Züge zwischen Warschau, Frankfurt (Oder) und Berlin halten am Ostbahnhof und Hauptbahnhof, nicht in Gesundbrunnen und Lichtenberg.

Erst vor knapp zwei Wochen war in Berlin-Grunewald eine Bombe entdeckt worden. Sie wurde entschärft und zum Grunewalder Sprengplatz gebracht. Die Avus und die Bahnstrecke waren zwischenzeitlich unterbrochen. (mit dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false