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Berlin: Experten fürs Uniklinikum

Heute wird der Senat die Besetzung der Expertenkommission bekannt geben, die über die Zukunft der Berliner Hochschulmedizin entscheiden soll. Die Vorgabe lautet, aus den beiden Unikliniken von Freier und Humboldt-Universität jährlich 99 Millionen Euro herauszusparen.

Heute wird der Senat die Besetzung der Expertenkommission bekannt geben, die über die Zukunft der Berliner Hochschulmedizin entscheiden soll. Die Vorgabe lautet, aus den beiden Unikliniken von Freier und Humboldt-Universität jährlich 99 Millionen Euro herauszusparen. Zunächst hatte der rot-rote Senat geplant, diese Summe durch die Abstufung des FU-Klinikums Benjamin Franklin zu einem Regionalkrankenhaus aufzubringen. Nach heftigen Protesten entschloss sich der Senat am 31. Januar, diese Entscheidung einem unabhängigen Expertengremium anzuvertrauen - das dabei auch die Charité der Humboldt-Universität auf Einsparmöglichkeiten überprüfen soll.

Die fünfköpfige Kommission wird vom Wissenschaftsrat berufen. Der Senat entsendet darüber hinaus einen Vertreter, die beiden Universitäten jeweils drei. Doch stimmberechtigt sind nur die fünf Fachleute. Sicher wird der Chef des Wissenschaftsrates Karl-Max Einhäupl mit von der Partie sein. Über die anderen vier stimmberechtigten Experten herrschte gestern noch Stillschweigen. Die Frage ist, ob sich namhafte Experten für langwierige Überprüfungen zur Verfügung stellen, wenn Berlin nur die Reisekosten übernehmen kann.

Das Universitätsklinikum Benjamin Franklin hat sich in den letzten Tagen bereits auf die Überprüfung vorbereitet, um die verschiedenen Bereiche von FU-Klinikum und Charité vergleichbar zu machen. Auch wenn die offizielle Linie der FU-Leitung heißt, wir geben von dem Klinikum nichts preis, gibt es doch Verhandlungsmasse. So zum Beispiel das FU-Zahnklinik und die Rechtsmedizin, die mit den entsprechenden Fachbereichen an der Charité fusioniert werden könnten.

Auch der rot-grüne Übergangssenat wollte im letzten Jahr eine solche Kommission einsetzen. Die Besetzungsliste umfasste sieben Fachleute. Weil sie unter einer schwachen Frauenquote litt, ließ die damalige Wissenschaftssenatorin Adrienne Goehler (parteilos, für Grüne) nach einer geeigneten Frau suchen - und fand sie an einem Krankenhaus in Bayern.

I.B.

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