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Berlin: Fahrpreise rauf ab 1. April

Neuer Termin für Tariferhöhung im Nahverkehr

Die Preise im Nahverkehr sollen nach Tagesspiegel-Informationen am 1. April 2007 erhöht werden. Der Wunschtermin der Verkehrsunternehmen, der 1. Januar kommenden Jahres, war, wie berichtet, am Veto von Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) gescheitert. Als sicher gilt, dass die Preise für den Einzelfahrschein dann nicht so steigen werden wie geplant. BVG und S-Bahn wollten den Preis um 20 Cent erhöhen; eine Fahrt im Stadtgebiet hätte dann statt 2,10 Euro in Zukunft 2,30 Euro gekostet. Dies hatte Junge-Reyer als zu hoch bezeichnet. Jetzt wird mit einer Erhöhung um „nur“ 10 Cent gerechnet, was knapp fünf Prozent mehr wären. Generell sollen die Preise höchstens um drei Prozent steigen, doch einen Mehrpreis von nur fünf Cent beim Einzelfahrschein lehnen die Unternehmen ab – die technische Umrüstung der Automaten wäre zu aufwendig.

Wie die Unternehmen den Einnahmeausfall durch den geringeren Preisanstieg beim Einzelfahrschein ausgleichen wollen, ist noch ungewiss. Sie könnten den Verlust, der bei der BVG zwischen 3 und 4 Millionen Euro im Jahr liegen dürfte, einfach wegstecken. Sie könnten aber auch bei anderen Fahrscheinen den Preis weiter erhöhen. Schon lange versuchen sie, die politisch durchgesetzten günstigen Tarife für Schüler- und Geschwisterkarten wieder nach oben zu treiben. Auch der Beschluss, Abonnenten von der Preiserhöhung auszunehmen, könnte fallen. Im Gespräch ist eine Erhöhung auch dieser Tarife um maximal drei Prozent.

Die Verkehrsunternehmen müssen, wie berichtet, Senatorin Ingeborg Junge- Reyer nachweisen, dass es zu einer Preiserhöhung keine Alternative gibt. Gleichzeitig sollen sie eine neue Tarifstruktur entwickeln. Eine im Auftrag des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) erstellte Studie hat, wie berichtet, ergeben, dass die Berliner und Brandenburger auf Preiserhöhungen im Nahverkehr empfindlicher reagieren als die Bewohner in den meisten anderen Regionen in Deutschland. Steigen die Preise zu sehr, bleiben die Fahrgäste weg. Am Ende müssten die treuen Kunden, die weiter Bahn und Bus fahren, dann mehr zahlen. Zusätzliche Einnahmen in den Kassen der Verkehrsbetriebe gäbe es aber nicht.

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