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Die Lagunenstadt leidet unter der großen Anzahl an Touristen und geht strikter gegen sie vor.

© Waltraud Grubitzsch/dpa

Fast 1000 Euro Strafe und Stadtverweis: Berliner Touristen kochen Kaffee in Venedig

Sie hatten es sich an der Rialto-Brücke bequem gemacht. Jetzt müssen sie die Stadt verlassen. Auch in Triest wurde ein Tourist mit einer hohen Strafe belegt.

Zwei deutsche Touristen haben in Venedig an der Rialto-Brücke einen Kaffee gekocht - dafür sollen sie nun fast 1000 Euro Strafe zahlen. Die beiden 32 und 35 Jahre alten Berliner hätten es sich am Fuße der berühmten Brücke mit einem kleinen Kaffeekocher bequem gemacht, teilte die Stadt am Freitag mit. Nach dem Hinweis eines Augenzeugen hätten Polizisten die beiden Backpacker zur Rede gestellt.

Zwei Berliner Touristen sitzen mit ihrem Gepäck an der Treppe der Rialto-Brücke und kochen sich einen Kaffee.
Zwei Berliner Touristen sitzen mit ihrem Gepäck an der Treppe der Rialto-Brücke und kochen sich einen Kaffee.

© Comune di Venezia/dpa

Die Deutschen mussten aber nicht nur Strafe zahlen - 650 Euro der Mann und 300 Euro die Frau. Sie wurden sogar aufgefordert, die Stadt zu verlassen. „Venedig muss respektiert werden. Und diese Schlechterzogenen, die denken, sie können in die Stadt kommen und machen, was sie wollen, müssen kapieren, dass sie (...) gestellt, bestraft und verbannt werden“, erklärte Bürgermeister Luigi Brugnaro.

Fast 1000 Euro Strafe müssen die beiden zahlen.
Fast 1000 Euro Strafe müssen die beiden zahlen.

© dpa

Venedig geht seit längerem strikt gegen Touristen vor, die sich danebenbenehmen oder an historischen Plätzen picknicken. So will die Stadtregierung die Unesco-Welterbestadt besser vor dem Massentourismus schützen.

In Triest schlief ein Tourist in Hängematte

In Triest, im Nordosten Italiens, wurde ein Tourist mit einer saftigen Strafe belegt, weil er in einer Hängematte geschlafen hatte. Der Österreicher habe seine Matte zwischen zwei Bäumen an einem beliebten Stadtstrand in Triest aufgespannt, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Weil das ein Verstoß gegen die Grünflächenregelung war, musste der 52-Jährige 300 Euro bezahlen. Im Internet brach danach ein Sturm der Entrüstung los. „Absurde Strafe“ oder „gebt ihm sofort das Geld zurück“, hieß es in Kommentaren am Freitag.

Immer wieder sorgen vor allem im Sommer kuriose Strafen für Touristen in Italien für Aufsehen. So verhängte zum Beispiel die Stadt Rom erst diese Woche eine Strafe von 500 Euro an einen Mann, der als römischer Senator verkleidet im Trevi-Brunnen gebadet hatte. (dpa)

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