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Berlin: Fee trifft Reh

Schauspielerin Maren Gilzer geht gerne im Wald walken, das ist entspannend. Manchmal ergeben sich überraschende Begegnungen mit zauberhaften Tieren

Ich bin passionierte Walkerin. Seit vielen Jahren sind die Wälder im Norden Berlins mein Revier – eine herrliche Gegend. Der Tegeler See, die Natur – einfach wunderbar. Man kann hier nicht nur die Ruhe genießen, sondern auch Dammwild, Eichhörnchen oder Wildschweine beobachten. Und Tinka, meine Hündin, ist immer mit von der Partie.

Besonders schön ist es, im Herbst und Winter zu walken. Ich sage mir, es gibt kein schlechtes Wetter. Ich habe auch kein Problem damit, mal nass bis auf die Haut zu werden. Im Zweifelsfall bringt mich Tinka auf Trab. In der kalten Jahreszeit sind die Bäume kahl und man kann die Natur richtig hören: Spechte klopfen, Vögel zwitschern. Das genieße ich.

Am meisten freue ich mich, wenn ich einem Reh begegne. Ich bin nicht abergläubisch, auch wenn ich ja als Glücksfee bekannt geworden bin. Aber mit den Rehen hat es eine spezielle Bewandtnis. Nach mehr als 3000 Sendungen „Glücksrad“ bei Sat 1 wollte ich 1998 den Sprung zur Schauspielerei wagen. Eine aufregende Zeit. Ich habe an einem Casting für die TV-Serie „In aller Freundschaft“ teilgenommen und mir gewünscht, dass ich die Rolle bekomme. Eines Tages lief mir im Wald ein Reh über den Weg. Als ich zu Hause ankam, erhielt ich den lang ersehnten Anruf vom MDR, dass ich die Rolle der Schwester Yvonne habe. Auch wenn es albern klingt: Seit diesem Moment sind Rehe meine Glücksbringer.

Walken ist für mich Entspannung. Ich habe dabei die besten Ideen, zum Beispiel, wie ich meine nächste Rolle anlege, mein Haus neu einrichte oder ein neues Stück für meine Schmuckkollektion entwerfe. Joggen ist mir zu anstrengend und beansprucht meine Gelenke. Ich walke entweder eine kleine Runde, das sind 45 Minuten, oder, wenn ich genügend Zeit habe, bis zu zwei Stunden. Dabei mache ich gelegentlich Rast im Café „Toulouse“, trinke einen Latte Macchiato und genieße die Aussicht auf den See.

Natürlich hat das Walken auch noch einen positiven Nebeneffekt: Ich nehme ab. Das ist manchmal bitter nötig. Ich ernähre mich zwar gesund, viel Obst, Gemüse und Fisch, werde bei Schokolade und Kuchen aber schwach. Gelegentlich bringe ich dann zwei bis drei Kilo zu viel auf die Waage. Auch wenn ich drehe, esse ich nicht immer kalorienarm. Am Set gibt es oft Pizza, Kartoffeln mit Fleisch und Soße oder belegte Brötchen... Ich nehme doch schon zu, wenn ich Pizza nur ansehe. Aber an einem zwölfstündigen Drehtag kann ich mich auch nicht nur von Salat ernähren. Also esse ich mit schlechtem Gewissen, und zu Hause heißt es: rein in die Laufschuhe und eine Runde durch den Wald.

Susan Mücke

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