zum Hauptinhalt

Berlin: Festival de la mode: Exquisites Potpourri

Das Festival de la mode der Galéries Lafayette bringt jede Saison wieder einen Touch Internationalität nach Berlin. Im März präsentierte sich hier Jean-Charles de Castelbajac persönlich.

Das Festival de la mode der Galéries Lafayette bringt jede Saison wieder einen Touch Internationalität nach Berlin. Im März präsentierte sich hier Jean-Charles de Castelbajac persönlich. Zur Eröffnung der Wintersaison 2000/2001 stellten die Organisatoren unter dem Titel "Le plus beau de la mode" einen Querschnitt durch die französische Couture des 20. Jahrhunderts und die zeitgenössische europäische Mode vor. Die Präsentation gelang perfekt, von der Musik über die Beleuchtung und die Models bis zu Auswahl und Styling.

Eine solche Palette bekommt man selten zu sehen: Für jedes Jahrzehnt von 1910 bis 1990 wurde ein Couturekleid gezeigt. Molyneux war dabei, Courrèges und Jacques Griffe. Wunderbar die beiden Gewänder von Madame Grès (1930 und 1970), weit und fließend und ganz unterschiedlich, aber eindeutig aus einer Hand. Anna Thalbach, Muriel Baumeister und Alexa Hennig von Lange führten jeweils ein Modell vor, Meret Becker im schwarzen Nachmittagskleid von 1940 warf Kusshändchen und konnte ihre beiden absurd zurechtcoiffierten Königspudel kaum im Zaum halten. Zum Kleid von Walter van Beirendonck für W & LT (1990) trug ein besonders mutiges Model statt Stola eine züngelnde Schlange um die Schultern.

Zwischen den historischen Kleidern bekam man jeweils einige Modelle aus aktuellen Kollektionen von neun Designern zu sehen. Dazu gehörten wie in der letzten Saison Castelbajac, der Berliner John de Maya und die Österreicher Wendy & Jim. Von dem Ulmer Bernhard Willhelm, der seit drei Saisons in Paris Erfolge feiert, wurden Stücke gezeigt, von Angelo Tarlazzi, der auch das Couturekleid für 1980 stellte, es gab Schmuck-Objekte von Lara Bohinc, belgisch Avantgardistisches, klug Konstruiertes von Niels Klavers und zum Abschluss die Holländer Keupr van Bentm mit ihrem wilden, knallbunten Karneval. Von der konfektionstauglichen Tragbarkeit der drei Labels, die am letzten Freitag beim Design Debut von Moët Chandon ausgezeichnet wurden, war vieles hier meilenweit entfernt - umso besser für die Schau. Und umso besser für die Mode, die von solchen Impulsen lebt. S.N.

Heute um 18 Uhr 30 zeigen die Galéries Lafayette Damenmode aus dem Sortiment des Hauses, am Montag um dieselbe Zeit Herrenmode. Sonnabend 11 Uhr 30, 12 Uhr 30 und 13 Uhr 30 werden auf der Designerplattform die Labels Hotel (Hamburg), Firma (Berlin) und Polarblaze (Hamburg) präsentiert.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false