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Festivalbesucher 2016 beim Musikfestival Lollapalooza im Treptower Park, das auch erst wenige Tage vor Beginn genehmigt wurde.

© Britta Pedersen/dpa

Festival in Berlin-Hoppegarten: Lollapalooza noch nicht genehmigt

Findet das Lollapalooza statt? Ja, sagen die Organisatoren. Doch beim Landkreis heißt es: alles noch offen.

Von Sandra Dassler

Lollapalooza auf der Kippe? Irgendwie kommt einem das bekannt vor. Tatsächlich stand im vergangenen Jahr noch drei Tage vor dem geplanten Beginn nicht fest, ob das Open-Air-Festival im Treptower Park stattfinden konnte. Dann entschied das Verwaltungsgericht: Die „herausragende (musik-)kulturelle Bedeutung der Veranstaltung für Berlin als Kulturstadt" sei größer als die zu erwartende Lärmbelästigung für die Anwohner.

Auch in diesem Jahr müssen Veranstalter und Besucher offenbar wieder bis zuletzt bangen. Dabei ist der Ableger des gleichnamigen US-amerikanischen Festivals extra aus Berlin hinaus aufs Land, genauer gesagt: auf die Rennbahn Hoppegarten, gezogen. Doch auch dort könnte Ungemach drohen.

Antrag über Erweiterung der Rennbahn abgelehnt

Das berichteten zumindest einige Medien, nachdem Gemeindevertreter von Hoppegarten am vergangenen Montag einen Antrag der Rennbahn-Betreiber abgelehnt hatten. Darin ging es um die Erstellung eines erweiterten Bebauungsplans, also um die Erweiterung der Rennbahn über ihre jetzigen Grenzen hinaus.

Das Festivalgelände im Osten von Berlin.
Das Festivalgelände im Osten von Berlin.

© _Tsp

Nach Aussagen eines Sprechers wollen die Betreiber dort dauerhaft bauliche Veränderungen vornehmen, unter anderem neue Stallungen für die Pferde bauen, die dort trainiert werden. Zwar solle der Rennbetrieb weiter das Kerngeschäft bleiben, sagte der Sprecher, es sollen aber auch Voraussetzungen geschaffen werden, um Fremdveranstaltungen wie eben das Lollapalooza durchzuführen.

Wohl genau wegen dieser Pläne äußerten die Gemeindevertreter ihre Bedenken. Es geht um Lautstärkebelastung, das Verkehrs- und Sicherheitskonzept sowie die Sorge um das Natur- und Landschaftsschutzgebiet Hoppegarten.

Veranstalter ist zuversichtlich

Sowohl die Betreiber der Rennbahn als auch die Lollapalooza-Veranstalter bemühten sich in den vergangenen Tagen, die Bedeutung der Gemeindevertreter-Entscheidung zu relativieren. „Dieser Antrag hat absolut nichts mit unserer Veranstaltung zu tun“, sagte Festival-Sprecher Tommy Nick am Freitag dem Tagesspiegel: „Alle notwendigen Anträge sind gestellt, die Verfahren laufen gut und es gibt keinerlei Hinweise, dass das Festival nicht stattfinden kann.“

Auch Heiko von Glahn, Commercial Director der Rennbahn Hoppegarten, betont, dass der Antrag auf einen erweiterten Bebauungsplan auch gestellt worden wäre, wenn das Festival nicht stattfinden würde. Die Ablehnung durch die Gemeindevertreter habe auf Lollapalooza keine Auswirkungen, da der Innenraum der Rennbahn ausreichend für die am 9. und 10. September erwarteten etwa 160 000 Besucher sei. Außerdem sollen für diese keine festen Gebäude, sondern nur temporäre mobile Bauten wie Bühnen und Stände errichtet werden.

Entscheidung noch "völlig offen"

Ganz anders schätzt man beim Landkreis Märkisch-Oderland die Situation ein. Nach der Entscheidung der Gemeindevertreter in Hoppegarten werde wohl auch der entsprechende Bauantrag, der beim Landkreis eingereicht wurde, abgelehnt, meint die zuständige Leiterin des Bauordnungsamtes, Carla Bork.

Das habe schon Auswirkung auf die Entscheidung über die Einzelveranstaltung. „Die ist noch völlig offen“, sagte Bork dem Tagesspiegel: „Sie kann sowohl in die eine als auch in die andere Richtung gehen. Sie muss nur gut begründet sein.“ Und natürlich könne man auch eine Sondergenehmigung erteilen, etwa wegen der besonderen Bedeutung des Lollapalooza. Also alles wie gehabt.

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