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Berlin: Feuerwehrmann bastelte Hakenkreuze Als Kollegen ihn ertappt hatten, beging er Selbstmordversuch

Ein Berliner Feuerwehrmann hat während des Dienstes militärische Orden, Dienstmarken der Kriminalpolizei und Hakenkreuze hergestellt. Als er erwischt wurde, versuchte er sich am Dienstagabend zu erschießen.

Ein Berliner Feuerwehrmann hat während des Dienstes militärische Orden, Dienstmarken der Kriminalpolizei und Hakenkreuze hergestellt. Als er erwischt wurde, versuchte er sich am Dienstagabend zu erschießen. Er überlebte mit lebensgefährlichen Verletzungen und liegt derzeit in der Unfallklinik Marzahn im künstlichen Koma.

Durch einen Hinweis eines Kollegen war die Abteilung „Interne Revision“ der Feuerwehr auf den 47jährigen Mann aufmerksam geworden. Er produzierte an seinem Arbeitsplatz in der Feuerwache Spandau-Süd am Kladower Damm Fantasie-Orden und Hakenkreuze, berichteten Ermittler. In seiner Wohnung am Brunsbütteler Damm stellten die Beamten bei der Durchsuchung am vergangenen Montag außerdem zehn Kripomarken sicher. Zunächst wurden sie als echt angesehen. Untersuchungen ergaben aber, dass auch sie nachgemacht waren. Unklar ist derzeit, ob der Feuerwehrmann mit den Orden und Nazisymbolen handelt oder sie im Auftrag von Sammlern produzierte.

Nachdem am Montag die ungenehmigte „Nebentätigkeit“ aufgeflogen und der 47-Jährige nach kurzem Gewahrsam bei der Polizei wieder auf freien Fuß war, schrieb der Mann offenbar einen ausführlichen Abschiedsbrief an seine Frau. Am Dienstagabend fuhr er mit dem Fahrrad nach Dallgow (Brandenburg) und schoss sich auf dem Radweg zwischen Seeburg und der Bundesstraße 5 mit einer Schrotflinte in den Kopf. Passanten fanden den Schwerverletzten gegen 19.15 Uhr. Er hatte einen weiteren Abschiedsbrief bei sich. Mit dem Rettungshubschrauber wurde der Mann sofort ins Unfallkrankenhaus Marzahn geflogen und dort sechs Stunden lang operiert. Sein Zustand sei noch immer kritisch, sagte die Sprecherin der Klinik, Sina Vogt, am Donnerstag. Woher die Schrotflinte stammt, mit der er sich erschießen wollte, ist noch nicht geklärt. Zwar ist der Feuerwehrmann als Sportschütze bekannt und hatte in seiner Wohnung mehrere Waffen, für die er eine Waffenbesitzkarte hatte. Doch es fehle keines seiner Gewehre, sagte ein Ermittler. Das verwendete Jagdgewehr sei nicht auf den 47-Jährigen registriert. weso

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