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Berlin: Flaggenstreit

Man sollte niemanden in seinem Stolz kränken. Auch dann nicht, wenn es um den Nationalstolz geht, der Fähnchen wehend daher- kommt.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Man sollte niemanden in seinem Stolz kränken. Auch dann nicht, wenn es um den Nationalstolz geht, der Fähnchen wehend daher- kommt. Zumal die schwarz-rot-goldene Flagge en vogue ist, in diesen weltmeisterlichen Zeiten. Trotzdem sahen sie seltsam aus, die 35 deutschen Wimpel in Blumentöpfchen auf den Tischen der CDU-Volksvertreter gestern im Abgeordnetenhaus. Die Union stand zur Fahne. Ein stiller Protest gegen den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit, der den Christdemokraten als vaterlandsloser Geselle gilt, weil er nicht stolz darauf ist, ein Deutscher zu sein. Stolz sei er nur auf Demokratie und friedliches Zusammenleben, hatte Wowereit kürzlich im Fernsehen gesagt und musste gestern zur Strafe stundenlang auf die deutschen Farben schauen. Wie früher im Kindergarten höhnte der Regierende, als die Fähnchen in der Geburtstagstorte steckten. Soll er doch froh sein, dass es keinen Flaggenstreit mehr gibt wie 1925. Damals hisste der Deutsche Fußball-Bund aus Protest gegen die Republik Schwarz-Weiß-Rot, die alte Reichsflagge. So gesehen ist die Berliner CDU richtig modern.

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