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Flughäfen: Neue Verbindungen nach New York und Nowosibirsk

Die Flughäfen verzeichnen den größten Zuwachs bei den Passagierzahlen auf Langstreckenflügen. 13 neue Verbindungen sind für den Sommer geplant

Die seit Anfang des Jahres geltende Luftverkehrsabgabe bremst die Flughafengesellschaft, hält sie aber bei ihrem Steigflug zum künftigen Drehkreuz nicht auf. Durch den Rückzug Ryanairs von den innerdeutschen Strecken ist die Zahl der Passagiere in Schönefeld im Februar gegenüber dem Vorjahresmonat zwar um 1,4 Prozent zurückgegangen, dafür hat sie in Tegel um 17 Prozent zugenommen. Tegel werde in diesem Jahr weiter zulegen, während Schönefeld stagnieren werde, sagte Flughafenchef Rainer Schwarz am Mittwoch auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB).

Den Passagierverlust durch Ryanair werde Easyjet ausgleichen, das sich weiter zu Schönefeld bekenne und auch die neue Gebührenordnung akzeptiert habe. Auch bei den anderen Gesellschaften sei eine Akzeptanz der künftigen Gebühren festzustellen, sagte Schwarz. Im Vorfeld hatte es heftige Kritik an den Plänen der Flughafengesellschaft gegeben. Die Entscheidung der Genehmigungsbehörde steht noch aus.

Selbst die Zahl 13 soll dem Flughafen Glück bringen: Im Sommerflugplan seien 13 neue Verbindungen geplant – etwa nach Basel, Vilnius, Maastricht, Verona, Linz, Rimini, Jönköping, Nowosibirsk und Amman. Und mit den Flügen von Air Berlin nach New York erhält Berlin die insgesamt 13. Langstreckenverbindung.

Auf diesen Interkontinental-Flügen gab es im vergangenen Jahr mit 25,7 Prozent den größten Zuwachs bei den Passagierzahlen. Mehr als 520 000 Fluggäste gingen von Berlin aus auf weite Tour oder kamen von weither in die Stadt. Mehr als 13 Millionen Passagiere hatten ein Ziel in Europa gewählt, über acht Millionen flogen innerdeutsche Strecken.

Während die Lufthansa unter ihrem ehemaligen Chef Wolfgang Mayrhuber dem neuen Flughafen in Schönefeld noch jede Chance abgesprochen hatte, ein Drehkreuz werden zu können, hat Nachfolger Christoph Franz, wie berichtet, kurz nach Übernahme des Amtes jetzt ein Projekt „Zukunft Berlin“ gestartet. Ziel ist es, den „Ausbau der Marktposition am Standort Berlin“ zu untersuchen. Mit Josef Bogdanski habe einer der erfahrensten Lufthansa-Manager diese Aufgabe übernommen, sagte Schwarz.

Der neue Flughafen lasse die Entwicklung gleich zweier starker Partner zu. Air Berlin baut in der Stadt seit dem vergangenen Jahr ein Drehkreuz auf, obwohl der Flughafen in Tegel dafür nicht ausgelegt ist. Allein acht der neuen Verbindungen im Sommer seien auf den bevorstehenden Beitritt von Air Berlin zum Oneworld-Bündnis zurückzuführen, bei dem mehrere Fluggesellschaften zusammenarbeiten, sagte Schwarz. Lufthansa fliegt mit ihren Partnern in der Star Alliance.

Damit das Drehkreuz auf dem neuen Flughafen in Schönefeld auch funktioniert, werden, wie angekündigt, ab November bis zu 10 000 Komparsen den Flugbetrieb ein halbes Jahr bis kurz vor der geplanten Eröffnung am 3. Juni 2012 simulieren. Auch Pannen würden gezielt eingebaut, kündigte Schwarz an. Mitte des Jahres sollen die „Tester“ ausgewählt werden. Einen „Blick ins künftige Terminal“ soll es bereits am 26. Juni geben.

Vor diesem Hintergrund könne er die Debatten um ein erweitertes Nachtflugverbot oder einen Verzicht auf Parallelstarts nicht verstehen, sagte Schwarz. Er habe fast den Eindruck, dass kurz vor dem Start „diese einzigartige historische Chance“, die der neue Flughafen biete, noch verhindert werden solle.

Die nächste Demonstration gegen ein internationales Drehkreuz und für ein Nachtflugverbot von 22 Uhr bis 6 Uhr findet am Sonnabend statt. Von 15 Uhr bis 17 Uhr wollen die Demonstranten über die Bundesstraße B 96 ziehen. Start ist an der Kirche in Schönefeld.

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