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Flughafen Tempelhof: Kein Investor hat Interesse am Flugbetrieb

Für den Flughafen Tempelhof gibt es derzeit nur Interessenten, die das Areal ohne Flugbetrieb nutzen wollen. Der Bund hat sich zur Weiternutzung des Flughafens festgelegt.

Das Bundesfinanzministerium hat jetzt dem Haushaltsausschuss des Bundestages mitgeteilt, gegenwärtig gebe es lediglich Anfragen von Bewerbern zu „mittel- bis längerfristigen Zwischennutzungen von Teilen des Gebäudes“ nach dem Ende des Flugbetriebs. Weiter heißt es in dem Schreiben: Der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, der – noch – 83 Prozent des Flughafengebäudes und rund 53 Prozent des Geländes gehören, „liegen aktuell keine konkret bezifferten Kaufgebote privater Investoren zur Nutzung des Flughafens bei eingeschränktem Flugbetrieb vor“. Mindestens ein Interessent war im vergangenen Jahr abgesprungen.

2006 hatten die amerikanischen Unternehmer Fred Langhammer und Ronald Lauder angekündigt, sie wollten in dem Gebäudekomplex ein Gesundheits- und Kongresszentrum schaffen und rund 350 Millionen Euro investieren. Privatflugzeuge sollten weiter landen können. Nachdem der Senat kein Interesse daran gezeigt hatte, und das Projekt auch vom Bund kaum unterstützt worden war, gaben Langhammer und Lauder im vergangenen Sommer auf. Ob ihr Vorhaben Chancen gehabt hätte, verwirklicht zu werden, ist bis heute umstritten.

Auch die Bahn AG hatte sich für Tempelhof angemeldet. Der Konzern war aber nur an einem eingeschränkten Flugbetrieb unter Regie der Bahn interessiert; vom Gebäude wollte die Bahn nichts wissen. Sie zog sich aber ebenfalls zurück.

Die Bundesanstalt erwartet, dass nach dem Ende des Flugbetriebs und dem Auszug „flughafennaher Nutzer“ die Auslastung der vermietbaren Fläche zunächst von 57 Prozent auf rund 40 Prozent zurückgeht. Die jährlichen Unterhaltungskosten beziffert die Anstalt mit rund 10,5 Millionen Euro. Ein Teil dieser Kosten sei durch die Mieteinnahmen gedeckt. Die Summe sei allerdings nur grob geschätzt, und bei den Mieteinnahmen sei Vertraulichkeit vereinbart.

Der Senat soll laut Hauptstadtvertrag den Flughafen komplett vom Bund übernehmen. Die Option, den Flugbetrieb zumindest bis zur BBI-Eröffnung in Schönefeld zu erhalten, werde vom Bund deshalb nicht weiter verfolgt, heißt es in dem Schreiben.

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