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Fluglärm: Streit um Gebühren für zu laute Flieger

Bürgerinitiativen und Flughafenbetreiber streiten um die Gebühren für zu laute Flieger. In einem offenen Brief wirft die Bürgerinitiative Fluglärmfreie Havelseen dem Airportbetreiber vor, er habe die Unwahrheit gesagt und wolle die Öffentlichkeit bewusst täuschen.

Die Höhe der Start- und Landegebühren am künftigen Flughafen Berlin Brandenburg International (BBI) sorgt für Streit zwischen Bürgerinitiativen und der Flughafengesellschaft. In einem offenen Brief wirft die Bürgerinitiative Fluglärmfreie Havelseen dem Airportbetreiber vor, er habe die Unwahrheit gesagt und wolle die Öffentlichkeit bewusst täuschen. Hintergrund des Streits sind Äußerungen von Flughafensprecher Ralf Kunkel, wonach am BBI besonders laute und umweltschädliche Flugzeuge – verglichen mit anderen deutschen Flughäfen – auch besonders hohe Gebühren zahlen müssten. In den Nachtzeiten seien die Preise die „höchsten in ganz Deutschland“, sagte Kunkel am Dienstag.

Der Sprecher der Initiative, Peter Kreilinger, schreibt in dem Brief hingegen, die Kosten für Fluglinien mit wirklich lauten Maschinen seien etwa am Flughafen Frankfurt am Main „massiv höher“. Tagsüber würden für eine 83 Dezibel laute Maschine seinen Berechnungen zufolge 8800 Euro Gebühren in Frankfurt fällig. Dieselbe Maschine müsse am BBI künftig nur 199,50 Euro bezahlen.

Bei diesem Preis bliebe es auch bei einem Dezibel mehr Lärm, in Frankfurt müsste die Fluglinie dann aber bereits 17 500 Euro an den Airport bezahlen. Auch in der Nacht kommen Betreiber zahlreicher lauter Flugzeuge am BBI den Berechnungen Kreilingers zufolge billiger davon als in Frankfurt.

Die Vorschläge zu den Gebühren am BBI müssen nun vom Brandenburger Infrastrukturministerium geprüft und genehmigt werden. Die BBI-Lärmkommission hatte sich am Montag aus Zeitmangel nicht damit auseinandergesetzt. (dapd)

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