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Francotyp Postalia: Sanierung ohne Kündigungen

Die Mitarbeiter von Francotyp Postalia verzichten auf Lohnanteile, Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Das Unternehmen verzichtet im Gegenzug auf betriebsbedingte Kündigungen.

Birkenwerder – Die Zukunft des Frankiermaschinenherstellers und Postdienstleisters Francotyp Postalia (FP) in Birkenwerder (Oberhavel) ist vorerst gesichert. IG Metall und Unternehmensführung haben ein Standortsicherungspaket vereinbart, dessen Kern ein Verzicht der Mitarbeiter auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie ab sofort geltende Kurzarbeit sind. Damit sollen in den kommenden zwei Jahren etwa neun Millionen Euro eingespart werden, sagte FP-Vorstand Andreas Drechsler dem Tagesspiegel. Im Gegenzug verzichtet das Unternehmen auf betriebsbedingte Kündigungen.

Das Unternehmen steckt in einer strukturellen Krise und hat in Birkenwerder mit 380 Beschäftigten Überkapazitäten, deutschlandweit gibt es 660 Mitarbeiter. Im ersten Quartal verzeichnete die FP- Gruppe gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Umsatzrückgang um zwei Millionen Euro. 2008 sanken die Umsätze im Kerngeschäft, dem Verkauf von Frankiermaschinen, um fast zehn Millionen Euro. Seither befindet sich FP im Umbau zu einem Mail-Management-Anbieter.

Mit der Kurzarbeit setzte die IG Metall eine ihrer zentralen Positionen durch. Zudem bleiben entgegen früherer Forderungen der FP-Führung der Prämienlohn und die 35-Stunden-Woche erhalten. Der Gehaltsverzicht der Mitarbeiter mit Tariflohn beläuft sich auf rund zehn Prozent. Nicht tariflich gebundene Arbeitnehmer verzichten auf 15 Prozent ihres Gehalts. Die Bezüge der Vorstände werden um 20 Prozent reduziert.

FP-Vorstand Drechsler erklärte, in den kommenden zwei Jahren solle ein Innovationskonzept zur Zukunft von Francotyp erarbeitet werden. Laut IG Metall wird mithilfe der Landesregierung nach Wegen für eine Förderung gesucht. axf

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