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Berlin: „Franzosenbad“ droht der Abriss

Wirtschaftlicher Betrieb in der Cité Foch gilt als nicht mehr möglich

Einen letzten Versuch will die Bundesvermögensverwaltung noch unternehmen, um das „Franzosenbad“ abzugeben, danach kommt die Abrissbirne in die Wittenauer Cité Foch. Die Chancen auf einen Käufer für das Hallenbad gelten allerdings als gering. Rund 1,45 Millionen Euro würde – wie berichtet – allein die Sanierung der maroden Fassade verschlingen. Dem Senat war das Bad 1994 nach dem Abzug der Alliierten in funktionstüchtigem Zustand übergeben worden. Der Senat hatte auch bis Anfang 2003 bekundet, das Bad kaufen zu wollen. 1994 war die Anlage per Nutzungsvertrag an den Bezirk Reinickendorf übergeben worden. Der überführte es an die Bäderbetriebe, die das Bad, das stark für den Schul und Vereinssport genutzt wurde, 2002 schlossen – wegen hoher Kosten und immensem Reparaturbedarf. In der Bundesvermögensabteilung der Oberfinanzdirektion ist man über die Entwicklung sehr unerfreut: „Wir überlegen, ob wir vom Bezirksamt Schadensersatz fordern“, sagte der Behördensprecher Helmut John. Immerhin sei das Bad erst durch die mangelnde Wartung verrottet. Inzwischen lasse sich das Bad „neutral oder gewinnbringend“ nicht mehr betreiben, sagte John. Das geplante öffentliche Bieterverfahren sei ein letzter Versuch, das Bad „fiskalisch halbwegs vertretbar“ loszuwerden. Wenn dies nicht gelingt, werde man einen Abrissantrag stellen.

Aus sport- und schulpolitischen Gründen beklagt der Bezirk einen endgültigen Verzicht auf das Bad: Das wäre „ein fatales Signal für den Reinickendorfer Sport“, sagte CDU-Fraktionschef Jürn Jakob Schultze- Berndt. Die aktuelle Entwicklung sei eine der schlimmen Folgen der „Kaputtsparmethoden“ des rot-roten Senats. du-

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