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Berlin: Freude am Alter vermiest

Desirée Nick agiert in der „Bar jeder Vernunft“

„Man ist nur wütend“, war am Dienstagabend das Fazit von Karsten Klingbeil in der Bar jeder Vernunft. Die verließ der Bildhauer mit seiner Ehefrau Ulla nicht deshalb, weil er das saunaheiße Zelt nicht mehr ertrug. Vielmehr war es „The Joy of Aging and how to avoid it“, die nicht nur das Ehepaar, sondern viele andere Gäste zur Pause nach Hause trieb. „Die Freude am Alter und wie man es verhindert“, hieß das Programm von Desirée Nick , zu dessen Wiederaufnahme die Bar jeder Vernunft eingeladen hatte. Nicht wenige waren nur deshalb gekommen, weil sie Anouschka Renzi im Publikum vermuteten. Fehlanzeige – die Schauspielerin, die sich mit der Nick monatelang einen öffentlichen Zickenkrieg lieferte, der vor Gericht mit einem Vergleich endete, war am Dienstag in Wien. Desireé Nick – laut Pressemitteilung „ungekrönte Queen der schonungslosen Enthüllungscomedy“ – spottete bei der Wiederaufnahme ihres Programms dann auch wirklich nicht mehr wie zur Premiere im Januar, dass bei der Renzi durch Schönheitsoperationen „kein Körperteil mehr das gleiche Alter hat“.

Dafür zog sie über zwei Künstlerkollegen her, die sich nicht mehr wehren können – den demenzkranken Harald Juhnke , der heute seinen 75. Geburtstag im Pflegeheim verbringen muss, und die an Altersdemenz leidende 94jährige Inge Meysel . Dass sich die „Mutter der Nation“ für Sterbehilfe engagiert hat, war am Abend vielen schon vorher bekannt. Für Nick, die sich laut „Bunte“ nicht zensieren und in ihrer künstlerischen Freiheit einschränken lässt, war dies kein Hinderungsgrund, sich darüber lustig zu machen. Nach der Devise: Auffallen um jeden Preis führte sie die Einnahme einer Sterbepille vor. Nachdem sie sich diese dann auch noch ekelhaft aus dem Mund quellen ließ, war erst mal Pause – und bei etlichen im Publikum das Maß des Erträglichen übervoll.hema

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