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Berlin: Fünf-Sterne-Ausblick

Karl-Liebknecht-Straße 1: Das Radisson-Hotel eröffnete am Dom

Nach dem Aquarium ist jetzt auch das Hotel fertig: Das Radisson SAS am Berliner Dom eröffnete gestern. „Der Erste checkte acht Uhr morgens ein“, sagte Hoteldirektor Werner Knechtli im schönsten Schweizerdeutsch, dem auch die vergangenen sieben Berufsjahre im Wiener RadissonPalais-Hotel nichts anhaben konnten. „Wunderschön und spektakulär“, lobte der „Gastarbeiter in Deutschland“ – Knechtli über Knechtli – seinen neuen Fünf-Sterne-Arbeitsplatz an der Spree.

Von 100 der insgesamt 427 Radisson- Zimmer blickt der Gast sozusagen aus dem Bett in die exotische Fischwelt in dem 25 Meter hohen Aquarium in der Hotellobby. Wer mehr Ausblicke bevorzugt, sollte eines der 24 Balkonzimmer zur Spreeseite mieten – der Berliner Dom, die Museumsinsel, die Friedrichwerdersche Kirche und leider auch die Palastruine liegen dem Gast zu Füßen.

Wer sich eine Juniorsuite leistet, blickt für ein paar mehr Euro zusätzlich auch auf Klaus Wowereits Arbeitsstätte im Roten Rathaus und über Marx und Engels hinweg bis zum Nikolaiviertel. „Wirklich spektakulär“, lobte gestern der Hotelchef gleich mehrmals das Haus und dessen Lage – nicht am Ende, sondern am Anfang der Linden befände man sich.

Ab April kann der Hotelgast in der Karl-Liebknecht-Straße 1 den Tag sogar auf der Spree beginnen – das Frühstücksboot ist noch in Arbeit, wie auch die „Noodle Kitchen“. Das Restaurant „Heat“ ist dagegen schon fertig. Auf seiner Spreeseiten-Terrasse werden bei schönem Wetter die Plätze sicher bald rar.

Rar waren einst auch im 1979 eröffneten DDR-Vorgänger des Radisson-Hotels die Plätze. Nur aus anderem Grund. Im Palast-Interhotel konnte man es sich nur gegen harte Währung gut gehen lassen – oder gegen Beziehung. Der arabische Ehemann einer Freundin gab sich als Mitarbeiter der sudanesischen Botschaft aus und bekam dafür Plätze im Palast-Hotel. Zum Beispiel in der Sinus-Bar, in der zu DDR-Zeiten die hotelbekannten „Bordsteinschwalben“ einsamen Devisenkunden den Abend versüßten. Im neuen Hotel heißt die Bar „Aqua Lounge“ – sündig sah sie gestern nicht aus, eher streng puristisch. hema

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