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Berlin: Gefängnis für einen Tierquäler

26-Jähriger hatte Hund aus dem Fenster geworfen

Der Hund schleppte sich noch ein paar Meter. Der Sturz aus dem Fenster einer im 5. Stock gelegenen Wohnung in Hellersdorf aber war tödlich. Ein Unfall, behauptete gestern Denny C. vor dem Landgericht. Er sei in der Küche gewesen, sein Boxer-Mischling allein im Wohnzimmer. C. habe den Hund aus dem Fenster geworfen, weil es ihm lästig war, hieß es dagegen in der Anklage. „Er hat ihn gestoßen – warum auch immer“, waren sich die Richter am Ende sicher.

Denny C. ist 26 Jahre alt. Seinen ersten Alkohol-Rausch hatte er mit 13. Seit Jahren ist er drogenabhängig. Auch in der Nacht zum 3. April, als der acht Monate alte Boxer-Mischling Benny starb, hatte er sich zugedröhnt. Lärm kam aus seiner Wohnung. „Es hörte sich an, als würde einer Möbel zerschlagen“, erinnerte sich ein Nachbar. Dann habe der Hund gejault und gewimmert. Der 45-jährige Zeuge rief die Polizei. Kurz darauf beobachtete der Kfz-Mechaniker vom Balkon aus den tödlichen Sturz. „Erst sah ich die Vorderpfoten, dann den Rest.“ Außerdem habe er die Umrisse einer Person erkannt.

Als die Beamten Denny C. zum Polizeiwagen führten, beschimpfte und bedrohte er sie derb. Er habe sich ungerecht behandelt gefühlt, sagte seine Verteidigerin. Zwei Monate später landeten die Fäuste von C. im Gesicht eines Kumpels. Auch das gab der mehrfach vorbestrafte Angeklagte zu. Für diese Taten sowie wegen „Tötens eines Wirbeltieres“ verhängten die Richter eine Strafe von 21 Monaten Haft. Zugleich ordneten sie die Unterbringung von C. in einer Entziehungsanstalt an. K. G.

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