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Berlin: Geheimsache Nacktfoto

Deutsche Museumspremiere für Pirelli-Kalender

Alek Wek kann sich das Lachen kaum verkneifen. Gerade als das Supermodel aus Sudan mit dem Reden beginnt, klingelt sein Telefon. Das wäre nicht schlimm, würde Wek nicht vor Publikum eine neue Ausstellung präsentieren. So gibt sie ihr Handtäschchen, in dem vermutlich nur das Handy Platz findet, einem Mitarbeiter, und das Schmuckstück verschwindet klingelnd, während sie vom berühmtesten Kalender der Welt erzählt.

Alek Wek ist nach Berlin gekommen, um eine Ausstellung über den Pirelli-Kalender zu eröffnen. Sie war 1999 eines der Motive, und wie sie – sowie einige der schönsten Frauen der Welt – zu den Aufnahmen gekommen sind, ist ab heute in der Berlinischen Galerie zu bewundern. „Ich war ein junges Mädchen in London, das mit dem Modeln begann, und war mit den Fotos plötzlich ganz oben.“ Die Bilder haben sie in die Zeit des Shootings zurückversetzt, sagt Wek und verrät: „Als Model weißt du erst wie du aussiehst, wenn der Kalender raus ist.“

Die Schau zeigt neben 120 Aufnahmen aus den 33 Kalendern, für die sich Frauen wie Naomi Campbell oder Kate Moss von Starfotografen wie Peter Lindbergh ablichten ließen, auch bisher unveröffentlichte Bilder aus den Shootings. Innenansichten eines Kalenders, der es in 42 Jahren vom Werkstatt-Schmuckstück zum Kultobjekt geschafft hat. Sammler reißen sich um die limitierten und nicht käuflichen Stücke. „Die Ausstellung in der Berlinischen Galerie soll Inspiration sein, künstlerische Fotografie mit hochprofessioneller Werbe- und Modefotografie zu vergleichen“, sagt Direktor Jörg Merkert. Sie ist die Einzige in Deutschland, und sie zeigt erstmals auch den Kalender 2006. Außerdem feiert ein Buch Premiere, das alle Bilder vereint. Doch wie die Kalender wird es nicht regulär zu erwerben sein.

Berlinische Galerie, Alte Jakobstraße 124, bis 18. Juni täglich von 10 bis 18 Uhr.

Ingo Wolff

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