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Berlin: Geldstrafe für Foulspiel gegen Schiedsrichter

Vor dem Landgericht Berlin erfährt die Öffentlichkeit derzeit, wozu FußballSchiedsrichter für Geld bereit sein können. Gestern, am Tag nach dem Prozessauftakt gegen Robert Hoyzer, war vor dem Amtsgericht Tiergarten zu erfahren, wie der Alltag für Schiedsrichter auch aussehen kann.

Vor dem Landgericht Berlin erfährt die Öffentlichkeit derzeit, wozu FußballSchiedsrichter für Geld bereit sein können. Gestern, am Tag nach dem Prozessauftakt gegen Robert Hoyzer, war vor dem Amtsgericht Tiergarten zu erfahren, wie der Alltag für Schiedsrichter auch aussehen kann. Weit entfernt vom Glanz der Bundesliga, in der Berliner Kreisklasse, ist das Pfeifen oft kein Spaß. „Ich bin es gewohnt, jeden Sonntag der Buhmann zu sein", sagte der 27 Jahre alte Unparteiische Jan Sch. Was er aber im Mai 2004 beim Pokalendspiel der Kreisklasse zwischen KSF Umutspor und Neukölln-Rudow auf dem Dominicus-Sportplatz in Schöneberg erlebte, überstieg die auch den allwöchentlichen Wahnsinn.

„Ich wurde beleidigt, bespuckt und getreten", sagte der Schiedsrichter. Gegen die halbe Mannschaft des deutsch-türkischen Vereins Umutspor ermittelte die Staatsanwaltschaft. Das Sportgericht hat bereits einige gesperrt. Als erster Spieler musste sich nun ein 30-Jähriger wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung strafrechtlich verantworten. Nach dem Abpfiff hatten sich die Mannschaften zunächst noch mit dem üblichen Sportlergruß verabschiedet. Während die Sieger aus Neukölln den Pokal bejubelten, gingen die Verlierer auf den Schiedsrichter los. Ein Spieler von Umutspor hatte sich nach einem angeblichen Foul das Schienbein gebrochen, der Schiedsrichter ließ aber weiterspielen. „Wir waren aufgebracht", sagte der Angeklagte gestern und verwies auf das, was jede Woche im Fernsehen zu sehen ist. „Nach Champions-League-Spielen beschweren sich die Spieler doch auch beim Schiedsrichter."

Die Beleidigung gab der Fußballer zu – und entschuldigte sich beim Schiedsrichter. Dass er versuchte, ihn zu schlagen oder mit seinen Kameraden einen Angriff auf den Unparteiischen plante, konnte ihm nicht nachgewiesen werden. Er wurde wegen der Beleidigung zu einer Geldstrafe von 600 Euro verurteilt. hude

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