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Eine Kerze, eine Blume und ein Polizeiwagen vor dem Haus des mutmaßlichen Entführers und Mörders von Mohamed und Elias.

© dpa

Getöteter Flüchtlingsjunge: Silvio S. filmte Missbrauch von Mohamed

Im Fall des mutmaßlichen Kindermörders Silvio S. hat die Polizei neue Hinweise auf seinem Handy gefunden. Wie der „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe berichtet, zeigt ein Video den Missbrauch an Mohamed.

Im Fall des mutmaßlichen Kindermörders Silvio S. hat die Polizei neue Hinweise auf seinem Handy gefunden. Wie der „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe berichtet, wurden darauf Fotos von Jungen und auch Mädchen gefunden. Die Ermittler konnten bereits gelöschte Dateien wiederherstellen. Ein Video zeige den Missbrauch des vierjährigen Flüchtlingsjungen Mohamed. Auf einem weiteren Foto ist ein Junge zu sehen, der laut einem internen Polizeibericht bewusstlos oder tot sei oder schlafe. Es könnte sich um den ebenfalls ermordeten sechsjährigen Elias aus Potsdam handeln.
Außerdem stellten die Ermittler nach „Spiegel“-Informationen Jungen- und Mädchenbekleidung im Schrank von Silvio S. in Kaltenborn (Landkreis Teltow- Fläming) sicher. Noch ist unklar, ob diese bereits getragen wurden. Unklar bleibt weiter, ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Morden und der vermissten Inga (5) aus Sachsen-Anhalt gibt.

Bleiberecht für Familie

Innensenator Frank Henkel (CDU) stellte der Mutter des getöteten Mohamed und seinen Geschwistern ein Bleiberecht in Aussicht. „Ich setze mich dafür ein, dass Mohameds Familie in Berlin bleiben darf. Ich bin dazu bereit, diesem extremen Härtefall stattzugeben, und ermutige die Familie, einen Antrag an die Härtefallkommission zu stellen.

Die Mutter soll am Grab ihres Sohnes trauern können“, erklärte Henkel am Freitag. Die Familie von Mohamed aus Bosnien, die seit einem Jahr in Berlin lebt, hatte nur noch eine Duldung für wenige Wochen. Der Anwalt der Mutter und Unterstützer der Familie hatten sich für ein dauerhaftes Bleiberecht ausgesprochen. Im Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder Silvio S. wird die Mutter als Nebenklägerin auftreten. Am Donnerstag wurde der Junge auf dem islamischen Friedhof in Gatow beerdigt. PNN

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