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Berlin: Gewalt gegen Polizisten steigt

Ein Autofahrer hat in der Nacht zum Montag einen Polizisten schwer verletzt. Jetzt ermittelt eine Mordkommission wegen versuchten Totschlags.

Ein Autofahrer hat in der Nacht zum Montag einen Polizisten schwer verletzt. Jetzt ermittelt eine Mordkommission wegen versuchten Totschlags. Der Fahrer hatte bei einer Kontrolle an der Kurfürstenstraße um 3.35 Uhr erst gebremst, dann beschleunigt und war direkt auf sein Opfer zugerast. Der 40-jährige Beamte wurde erfasst und auf die Fahrbahn geschleudert. Der Fahrer machte schnell das Licht aus und fuhr in Richtung Potsdamer Straße davon. Der Polizist kam auf die Intensivstation.

Nach einer gestern in Berlin vorgestellten Studie häufen sich solche Fälle. Die Gefahr für Polizisten, im Dienst verletzt oder getötet zu werden, nimmt danach zu. Die Hemmschwelle für Angriffe auf Polizeibeamte sinke, bestätigte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Berlin. Zwischen August 2001 und März 2002 seien 900 Beamte verletzt worden. Auch bei Demonstrationen komme es zunehmend zu Gewalt gegen die eingesetzten Polizisten, sagte ein GdP-Sprecher.

Nach der Studie, die vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen angefertigt wurde, ist aber in Deutschland das Risiko eines Polizisten, im Dienst getötet zu werden, immer noch zehn Mal niedriger als in Amerika. Die gefährlichsten Situationen für Polizisten sind die Routinetätigkeiten im Alltag, etwa die Streife. Die meisten Angriffe erfolgen in bürgerlichen Gegenden und zu 80 Prozent in scheinbar harmlosen Situationen, beispielweise bei Fahrzeugkontrollen oder Identitätsüberprüfungen. Die Studie untersuchte den Zeitraum von 1985 bis 2000. In dieser Zeit gab es rund 750 Angriffe mit Tötungsabsicht auf Polizisten. fk/weso

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