zum Hauptinhalt

Berlin: Gewerkschaft hat nah am Wasser gebaut

Dass man wie die Helfer des BKAZelts an so einem Tag freiwillig Kartons bewegt, geht Stefan Wisnewski nicht in den Kopf. Ein kühles Bad – ein unerreichbarer Traum für den Kölner.

Dass man wie die Helfer des BKAZelts an so einem Tag freiwillig Kartons bewegt, geht Stefan Wisnewski nicht in den Kopf. Ein kühles Bad – ein unerreichbarer Traum für den Kölner. Er ist seit Donnerstag in Berlin und schleppt hauptamtlich zusammen mit 70 anderen Möbelpackern der Firma Schenker 20000 Kartons, 8000 Kubikmeter Möbel und 15000 Meter Akten. Die gehören den 750 Verdi-Mitarbeitern, die am Dienstag um neun Uhr nicht mehr am Potsdamer Platz ihren Dienst antreten sollen, sondern im neuen Medien-Viertel am Spreeufer zwischen Michael- und Schillingbrücke. In zwei Jahren Bauzeit hat sich die Dienstleistungs-Gewerkschaft zwischen Köpenicker Straße und Paula-Thiede-Ufer ihre Bundeszentrale hingestellt, ein siebengeschossiger Neubau, der rund 74 Millionen Euro kostete. Dass man zuvor am Potsdamer Platz saß, hatte nicht allen bei Verdi gefallen. Kritisiert wurde, dass die Gewerkschaft aufgrund ihrer Finanzlage Mitarbeiter entlassen musste, sich andererseits aber eine derart exponierte Zentrale leistete. „Die Büros am Potsdamer Platz waren von vornherein befristet“, sagt Verdi- Sprecher Harald Reutter. Der neue Standort sei zwar nicht so repräsentativ wie der Potsdamer Platz, aber verkehrsmäßig gut angebunden. „Außerdem bietet die Gegend ein attraktives Umfeld“, sagt Reutter. Davon hat Stefan Wisnewski allerdings nicht viel gesehen. In Zwölf-Stunden-Schichten, Tag und Nacht, haben die Packer die Lkw entladen. Und morgen fährt er wieder. clk/sik

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false