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Berlin: Gewerkschaft kritisiert Stellenpool

Personalrat bemängelt zusätzliche Verwaltung

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat 1000 Tage nach Einrichtung des Zentralen Personalüberhangmanagements (ZeP) scharfe Kritik an der Behörde geübt. Der so genannte Stellenpool als inzwischen größte Dienststelle der Hauptstadt werde seinen gesetzlichen Aufgaben nicht gerecht, Überhangkräfte aus öffentlichen Einrichtungen auf freie Stellen zu vermitteln, sagte die Verdi-Landesbezirksvorsitzende Susanne Stumpenhusen gestern. Bei der früheren dezentralen Verwaltung habe es eine Vermittlungsquote von rund 80 Prozent der Personalüberhänge gegeben. Diese erreiche der Stellenpool nicht annähernd. Stumpenhusen bemängelte auch, dass die Behörde mit 85 Mitarbeitern über zu wenig eigenes Personal verfüge um die Vermittlungsarbeit der Angestellten, Arbeiter und Beamten im Stellenpool zu gewährleisten. Die Behörde war Anfang 2004 gegründet worden, um Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes, deren Aufgaben weggefallen sind, weiter zu qualifizieren und auf andere Stellen in der Behörde oder an die freie Wirtschaft zu vermitteln.

Die Zahl der beim Stellenpool gemeldeten Beschäftigten beläuft sich auf 5066 Mitarbeiter. Nach Angaben der Senatsverwaltung wurde durch den Stellenpool der Landeshaushalt 2005 um 48 Millionen Euro entlastet. Der Büroleiter von Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD), Arne Schneider, widersprach der Kritik der Gewerkschaft. Der Stellenpool sei durchaus erfolgreich. Beispielsweise habe man Mitarbeiter bei Erstattung der Personalkosten durch die Bundesagentur für Arbeit in die Job-Center oder auch in andere Bundesbehörden vermittelt. Zudem seien etliche Überhangkräfte in die bezirklichen Ordnungsämter geschickt worden. Der Vorsitzende des Hauptpersonalrates des Landes Berlin, Uwe Januszewski, warf indes dem Senat vor, über 80 Prozent der Vermittlungen durch den Stellenpool seien Abordnungen in so genannte Übergangseinsätze. hah/sik

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