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Berlin: Giftmorde: Lebenslange Haft verlangt

Drei Giftmorde und zwei Versuche, mit K.-o.

Drei Giftmorde und zwei Versuche, mit K.-o.-Tropfen zu töten, gehen aus Sicht der Anklage auf sein Konto. „Es war das Werk eines kaltblütigen, bösen Menschen“, sagte die Staatsanwältin nach einem viermonatigen Prozess. Dirk P. habe aus Habgier und heimtückisch innerhalb von etwa drei Wochen drei Männer umgebracht. Sie plädierte auf eine lebenslange Haftstrafe gegen den 38-Jährigen und forderte zudem die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Damit wäre für den damaligen Grundschulreferendar eine Entlassung auf Bewährung nach 15 Jahren im Gefängnis ausgeschlossen.

Kopfschüttelnd saß Dirk P. auf der Anklagebank. Er hatte absichtliche Tötungen bestritten. Ihm sei es um einen Sexrausch gegangen, er habe sich die Droge Liquid Ecstasy besorgt, die Dosierung aber falsch eingeschätzt. Für die Anklägerin steht fest, P. habe sich bereichern wollen und „bewusst eine tödliche Dosis in Getränken verabreicht“. Die Motive seien aber nicht ganz geklärt. Auch Macht habe eine Rolle gespielt. „Es war für ihn ein erhebendes Gefühl, Opfer sterben zu sehen.“

Die Serie begann am 24. April 2012. Ein wie er schwuler Mann starb in seiner Wohnung. Am 5. Mai die zweite Tat, die Dirk P. zum mutmaßlichen Dark-Room-Mörder machte. In einem dunklen Kneipenraum vergiftete er einen 32-Jährigen. Nach zwei Anschlägen, bei denen die Opfer überlebten, soll P. einen 42-jährigen Sexualpartner getötet haben. Bei den Taten hatte der Referendar insgesamt keine 500 Euro erbeutet. Am Dienstag werden seine Verteidiger plädieren. K.G.

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