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Berlin: Glänzend, sauber, gepflegt

Die Mistforke ist das wichtigste Utensil am Stand des Deutschen Holsteinverbandes in Halle 25.Immer, wenn eine Kuh einen kräftigen Strahl ins Stroh läßt oder den Schwanz hebt, ist Maike Schmahl mit der Forke zur Stelle und entfernt den unansehnlichen Kuhfladen.

Die Mistforke ist das wichtigste Utensil am Stand des Deutschen Holsteinverbandes in Halle 25.Immer, wenn eine Kuh einen kräftigen Strahl ins Stroh läßt oder den Schwanz hebt, ist Maike Schmahl mit der Forke zur Stelle und entfernt den unansehnlichen Kuhfladen."Es soll doch für den Besucher sauber und gepflegt aussehen", sagt die Tierbetreuerin.Die Landwirtstocher aus Schleswig-Holstein streichelt der schwarz-weißen holsteinischen Kuh "Tomate" den Rücken."Die hat mein Vater mitgeschickt", sagt sie.Die Kuh steht zwischen einer braunen und einer weiteren schwarz-weißen Milchkuh.Tomate sei ein besonders schönes Exemplar, deshalb sei sie hier.

Für den großstädtischen Messebesucher sind diese Besonderheiten meist nicht sichtbar."Die Fragen der Leute, die sich unsere Kühe ansehen, klingen für uns teilweise sehr komisch", sagt Maike Schmahl.Da wird beispielsweise gefragt, warum die Kühe so mager seien, und ob sie vielleicht krank wären und deshalb so dünn aussähen.Die Tierbetreuerin und ihre beiden Kollegen können allerdings gar nicht finden, daß ihre Tiere unterernährt oder gar krank aussehen."Die Leute bekommen hier nur die besten Tiere gezeigt", sagt Tierbetreuer Claus-Peter Tordsen.Vielleicht liege es einfach nur daran, daß Großstädter Kühe sonst nie so aus der Nähe betrachten können.Auch die Frage, ob die Milch gleich nach dem Melken genießbar sei, verwunderte die Tierpfleger."Einige Besucher waren der Meinung, die Milch müßte erst mit Vitaminen angereichert werden, damit sie getrunken werden kann", sagt Tordsen.Dabei gebe es kaum etwas Gesünderes, als Kuhmilch frisch aus dem Euter.

Damit die Tiere den besten Eindruck hinterlassen, müssen Maike Schmahl und ihre Kollegen sich schon um sechs Uhr morgens um sie kümmern."Wir misten aus, füttern und melken", erzählt die Tierbetreuerin.Jede Kuh gibt täglich zwischen 20 und 40 Liter Milch.Gemolken wird natürlich nicht mehr mit der Hand."Wir haben Melkmaschinen, mit denen eine Kuh in 15 Minuten gemolken wird", sagt Maike Schmahl.Wurden die Tiere gefüttert und ihre Euter entleert, geht es zur Morgentoilette."Die Tiere werden jeden Morgen mit einem Schlauch abgespritzt und shampooniert", sagt die Betreuerin.So bekommen die Besucher die Kühe mit glänzendem Fell präsentiert.Vor der täglichen Tierschau striegelt Maike Schmahl den Vorführ-Kühen das Fell, dann führt die Tierpflegerin sie in den Parcours, wo die Zuschauer Interessantes über ihren Nutzen, die Haltung und die Herkunft erfahren - und sich davon überzeugen können, daß die Kühe gesund und nicht zu mager sind.

SILKE EDLER

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