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Berlin: Gräfliche Büste

Feier in der österreichischen Botschaft

Bücher haben ihre Schicksale, Botschaften auch, selbst im neuen Berlin. Man kann das zum Beispiel ablesen an der BronzeBüste eines chevaleresken Herrn, die Botschafter Christian Prosl am Dienstag im Hollein-Bau der österreichischen Vertretung enthüllte. Sie stellt einen seiner Vorgänger dar - Ladislaus Graf Szögyenyi-Marich, nicht weniger als 22 Jahre lang in Berlin, freilich von 1892 bis 1914. Aber der Graf war nicht nur sein Vorgänger: Ungarns Botschafter Sandor Peisch enthüllt mit - und verriet auch die richtige Intonation des Namens -, denn Szögyenyi war nicht nur Ungar, sondern gehört als Vertreter der k.u.k Monarchie auch zum Stammbaum der ungarischen Botschaft. Soviel zum österreichisch-ungarischen Verhältnis von heute. Das Thema Brüche und Kontinuitäten - in Berlin immer ergiebig - machten der österreichische Diplomat Rudolf Agsten und Verleger Axel Rütters vom Berliner Philo Verlag voll. Sie präsentierten eine Geschichte der Botschaft - Untertitel „Von der Moltkestraße zur Stauffenbergstraße“, den Stationen von 130 Jahren österreichischer Diplomatie in Berlin. Das letzte Wort hatte ein weißhaariger Herr, sozusagen Geschichte in Gestalt: Nikolaus Chorinsky , über achtzigjähriger General, einer der Enkel des Grafen. Rdh.

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