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Grafitti-Sprayer: BVG will Videoüberwachung ausweiten

Die Berliner Verkehrsbetriebe BVG wollen die Videoüberwachung in Bahnhöfen, U-Bahnen und Bussen im Kampf gegen Grafitti-Sprayer deutlich ausweiten.

Berlin (14.07.2005, 17:43 Uhr ) - Ziel des Unternehmens sei es, mehr als die derzeit 850 Kameras anzubringen und die Aufzeichnungen für 72 Stunden zu speichern, erklärte BVG-Sprecher Klaus Wazlak am Donnerstag. Dabei gehe es der BVG gar nicht so sehr um Terror- Bekämpfung. «Terroristen wird es nicht abhalten.» Mit den Videos ließen sich jedoch Straftäter wie Diebe oder Grafitti-Sprüher leichter verfolgen, sagte Wazlak.

«Wir hoffen, den Datenschutzbeauftragten in dieser Sache auf unsere Seite zu ziehen.» Der Beauftragte Alexander Dix hatte nach den Terroranschlägen von London lediglich die Beobachtung nachweislich gefährlicher Orte für sinnvoll erklärt. Dabei hatte scih Dix allerdings auf die Bekämpfung des Terrorismus bezogen. Ein erstes Treffen mit Dix sei für Montag geplant.

«Wir haben die Systeme, können sie aber nicht so nutzen, wie wir wollen», betonte der BVG-Sprecher. «Wir wollen 72 Stunden.» Mögliche Kosten der Ausweitung werden nach seiner Erwartung die Verkehrsbetriebe tragen. In den U-Bahnen habe sich gezeigt, dass sich die Investitionen nach zweieinhalb Jahren auszahlten, weil Videoüberwachung abschrecke und Täter leichter gefasst würden.

Kameras gibt es nach BVG-Angaben heute schon in den jüngeren U- Bahn-Modellen und an Notrufsäulen. Die Bilder aus den Zügen würden 24 Stunden lang gespeichert, an den Säulen liefen die Videobänder erst an, wenn der Notruf ausgelöst wird. Technisch rüste sich das Unternehmen aber für die Ausweitung, sagte Wazlak. «Wir werden 600 Busse mit Kameras bestellen.» Das entspräche annähernd der Hälfte der Busflotte. Nur in Straßenbahnen setze die BVG nicht auf Kameras. Die Tramführer hätten selbst einen guten Überblick. (tso)

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