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Berlin: Große Hilfsbereitschaft trotz Wirtschaftskrise

Bei der Tagesspiegel-Spendenaktion für Menschen in Not kamen 225 000 Euro zusammen

Was das Schönste war bei der Übergabe der Leserspenden? Vielleicht der spontan aufbrandende Beifall der Versammelten, als Lorenz Maroldt, stellvertretender Chefredakteur des Tagesspiegels, die Summe nannte: 225 000 Euro, oder – um die Dimension besser zu erfassen – eine halbe Million Mark. So viel spendeten unsere Leser für die Weihnachtsaktion „Menschen helfen“. Am Freitag hatte der TagesspiegelSpendenverein die Vertreter von 35 sozialen Projekten in die Redaktion in der Potsdamer Straße geladen. Im sechsten Stock, wo sonst Verlags- und Redaktionsinterna besprochen werden, wurden nun Blumensträuße übergeben, Erinnerungsfotos gemacht, Hände geschüttelt und Schecks überreicht.

Auch die Mitglieder des Tagesspiegel-Spendenvereins habe die Resonanz freudig überrascht, sagte Maroldt vor der Scheckübergabe. Trotz der Flutkatastrophe, wegen der auch schon viel gespendet worden war, trotz des „Teuro“, trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage hätten die Tagesspiegel-Leser Herz und Hilfsbereitschaft gezeigt: „Das macht Mut und beweist, dass der Wille da ist, in der Stadt Dinge zu bewegen.“ Darum kümmert sich an höchster politischer Stelle Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (PDS), die anlässlich der Spendenübergabe gern zum Empfang gekommen war. Dabei ist sie nach einem Winterurlaub in der Schweiz noch gar nicht wieder offiziell im Dienst.

Mit seiner Obdachlosenhilfe habe sich der Tagesspiegel bereits 1993 einen Namen gemacht, erinnerte die Senatorin an die Anfänge der Weihnachtshilfsaktion für Obdachlose. Dass der Spendenverein angesichts der aktuellen Haushaltskürzungen erstmals auch andere bedrohte soziale Initiativen bedenkt, sei ein Zeichen „praktizierter Solidarität“. Dinge mit Herz und Verstand anzupacken sei in der Gesellschaft wichtiger als den Ellenbogen einzusetzen, sagte Knake-Werner – eine kleine Lektion Lebensphilosophie bei der Spendenübergabe.

Dann aber sollte der Reden genug sein und die Neugierde der Vereinsvertreter befriedigt werden, wie hoch denn nun die Summe auf dem Scheck für die einzelnen Projekte ist. Es waren viele strahlende Augen zu sehen. Und unsere Leser sind einfach nicht zu bremsen. Erst am Donnerstag hat noch einer gespendet. kög

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