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Berlin: Grundstein für Berlins größtes Genlabor gelegt

Am Tegeler Weg wird für 150 Millionen Euro der Berlinbiotechpark gebaut In der Zukunftsbranche sollen bis 2010 mehrere tausend neue Jobs entstehen

Die Hauptstadtregion bekommt als Standort für die Biotechnologie immer größere Bedeutung. Gestern ist im Berlinbiotechpark auf dem ehemaligen Schering-Werksgelände am Tegeler Weg in Charlottenburg der Grundstein für den ersten Neubau gelegt worden. Für rund zehn Millionen Euro errichtet die Projektentwicklungsgesellschaft am Westhafenkanal ein fünfgeschossiges Labor- und Bürogebäude. Insgesamt werden rund 150 Millionen Euro in Entwicklung, Ausbau und Vermarktung des Standortes investiert. Mit einer Bestandsfläche von 50000 Quadratmetern und Erweiterungspotenzialen in gleicher Größenordnung für Büro-, Labor- und Produktionsflächen ist das Charlottenburger Areal der größte von insgesamt sieben Branchen-Standorten in Berlin und Brandenburg.

Die jetzt entstehende „Westhafenzeile“ mit knapp 7000 Quadratmetern Mietfläche ist der erste Neubau auf dem Gelände. Sie soll im ersten Quartal des kommenden Jahres fertiggestellt werden. Das Gelände des Biotechpark ist vor anderthalb Jahren an eine Investorengruppe verkauft wurde. Die HPE-Unternehmensgruppe, die Projektgesellschaft Euroland und die Deutsche Structured Finance betreiben die Umnutzung und Weiterentwicklung des Areals.

Mit ihrer Konzentration von Biotechnologieparks gehört die Region Berlin- Brandenburg zu den führenden internationalen Standorten für die so genannte Life Science. Als besonderer Vorteil gilt die Nähe von Firmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie die räumliche Vernetzung der insgesamt sieben Technologieparks.

Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) sprach anlässlich der Grundsteinlegung von einer Schlüsselindustrie, die zu den wichtigsten Innovationsfeldern der Zukunft gehöre. In den letzten 15 Jahren sei der weltweite Umsatz der Bio-Tech-Branche von 15 Millionen auf 30 Milliarden US-Dollar angewachsen. Bis 2010 rechnet das Forschungsministerium mit einer weiteren Verdoppelung. Die Biotechnologie sei nicht nur Antrieb für Entwicklungen in der Medizin und Pharmazie, sondern auch für andere Branchen wie Chemie, Landwirtschaft, Umwelt- und Energietechnik, so Bulmahn.

Gegenwärtig sind am Tegeler Weg fünf Biotech-Unternehmen mit rund 200 Mitarbeitern ansässig. Dazu zählen die BASF-Tochter Metanomics, die unter anderem mit einer weltweit einzigartigen Technologie nach wertvollen Genen für die Entwicklung optimierter Nutzpflanzen forscht. Die Firma Noxxon-Pharma entwickelt biotechnologische Medikamente der nächsten Generation, dazu zählt die Herstellung synthetischer Antikörper. Die Schering AG selbst hat auf dem Charlottenburger Gelände ihre Kontrastmittelproduktion und den Pharmavertrieb angesiedelt.

Rainer W. During

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