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Berlin: Gutes Rad ist nicht teuer

Erste Bilanz nach fünf Tagen: Die 1200 Call-a-bike-Räder wurden schon 1500 Mal ausgeliehen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen

Von Claudia Keller

Die Bilanz nach den ersten fünf Tagen ist vielversprechend. Die 1200 neuen Call-a-bike-Räder der Deutschen Bahn sind schon über 1500 Mal ausgeliehen worden, über 1000 Kunden haben sich registrieren lassen. „Wir sind sehr zufrieden“, sagt DB-Sprecherin Stella Pechmann. Bisher sei auch noch kein Rad gestohlen und keines mutwillig zerstört worden. Selbst von Pannen hat sie noch nichts gehört.

Ein Tipp für Schüchterne: Die silbernen Räder mit den auffälligen Gepäckträgern und DB-Emblem eignen sich hervorragend, um Leute kennen zu lernen. Kaum steht man damit länger als zwei Minuten irgendwo, wird man schon umringt von Neugierigen. Was dann gefragt wird, beantworten wir hier:

Woher weiß man, wo ein Call-a-bike-Rad steht?

Man kann davon ausgehen, dass ein Rad an jeder größeren U-Bahnstation steht. Wer es genau wissen will, sollte bei der kostenlosen Hotline anrufen: 0800-522-5522.

Wie entleiht man das Rad? Wie lange dauert es, bis das Rad freigeschaltet wird?

Das Ausleihen ist kinderleicht, aber nur mit Kreditkarte möglich. Man ruft die Nummer an, die auf dem Fahrrad in unübersehbar großen Ziffern steht. Beim ersten Mal dauert es etwas, weil man diverse Nummern telefonisch durchgeben muss: die Kreditkartennummer, falls man eine Bahncard hat, auch deren Nummer, Adresse, falls vorhanden E-mail. Danach bekommt man den Code zum Entriegeln, das Fahrrad ist sofort freigeschaltet. Nur noch den Deckel des silbernen Kästchens hochklappen, zwei Mal das Display antippen, bis das Zahlenfeld erscheint, Öffnungscode eingeben. Schon lässt sich der Verschlussriegel herausziehen. Bei Nachfragen: Die Callcenter-Mitarbeiter waren zumindest am vergangenen Wochenende noch sehr geduldig. Drei bis fünf Cent pro Minute kostet der Mobilitätsgewinn.

Was macht man bei einer Panne?

Auf jeden Fall die Hotline anrufen. Nach Auskunft von Stella Pechmann würde dann gemeinsam ein Weg gesucht, zum Beispiel per Umstieg auf ein anderes Callbike in der Nähe, per Storno, oder, falls man außerhalb des S-Bahn-Ringes ist, per Taxifahrt zur nächsten S-Bahn.

Wie prüft die Bahn, ob das Rad tatsächlich am angegebenen Ort abgestellt wurde?

Wird das Rad neu entliehen, vergleicht man den Entleihort mit dem Abgabeort. Außerdem fährt täglich ein Wartungsteam der Deutschen Bahn bestimmte Routen ab und kontrolliert den Standort und den Zustand der Räder. Dadurch werden die Räder regelmäßig gewartet, Bremsen kontrolliert, Reifen gewechselt. Wenn ein Rad über längere Zeit nicht entliehen wird, suchen es die Mitarbeiter und bringen es an einen anderen Standort. Der letzte Mieter muss mit einer Strafgebühr rechnen, wenn dabei herauskommt, dass er einen falschen Abgabeort angegeben hat. Steht das Rad nicht an einer Kreuzung, werden ihm 2,50 Euro abgebucht, steht es außerhalb des S-Bahn-Ringes, 20 Euro.

Wie versucht die Deutsche Bahn, Diebstähle zu verhindern?

Durch ein Verschlüsselungsverfahren in der Software des Schlosses generiert sich der Code des Rads mit jedem Entleih- und Abschlussvorgang neu. Dadurch kann man ein Rad nicht zwei Mal mit dem gleichen Code entleihen. Will man ein Rad klauen, reicht es auch nicht, das Schloss zu knacken, man muss das Kästchen mit der Software zerstören. Außerdem dürfte es schwierig sein, das Rad zu verkaufen, etwa so, wie wenn man ein Feuerwehrauto verscherbeln will.

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