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Berlin: Hamburg mag Grüne Woche nicht

Kein Stand mehr wegen „geringen Besucherinteresses“ auf der Messe

Die landwirtschaftlichen Beziehungen zwischen Hamburg und Berlin sind auf einem Tiefpunkt angelangt: Erstmals nach jahrzehntelanger Teilnahme werde Hamburg im Januar nicht mit einem eigenen Stand auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin vertreten sein, teilte gestern die Wirtschaftsbehörde der Hansestadt mit. Die Grüne Woche sei für Hamburg immer weniger eine geeignete Plattform zur Darstellung seiner Ernährungs- und Landwirtschaft.

„Das Interesse der Fachverbände und Verbraucher war eher gering. Und so ein Stand kostet etwas“, erläutert Behördensprecherin Claudia Steinbach. Angesichts der angespannten Haushaltslage habe man das Kosten-Nutzen-Verhältnis geprüft und sei zu dem Ergebnis gekommen, die Teilnahme abzusagen. Die Wirtschaftsbehörde wird von Gunnar Uldall (CDU) geleitet – und der kämpft gerade darum, das Musikunternehmen Warner Music von einem Umzug in die Hauptstadt abzuhalten. Zuletzt entdeckte die mitregierende Hamburger FDP sogar bananenrepublikanische Verhältnisse in Berlin – mit Steuergeldern und Versprechungen würden Unternehmen aus der Hansestadt weggekauft: Dies sei „eine politische Perversion“.

Dass die Absage eine Retourkutsche ist, wird dementiert: „Das ist eine rein fachlich-sachliche Entscheidung.“ Neben dem Saarland ist Hamburg das zweite Land, das aus dem Kreis der Bundesländer ausgeschieden ist. Das Land Sachsen wird 2004 lediglich mit dem Thema „Urlaub auf dem Lande“ in Berlin vertreten sein.

Günter Beling

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