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Berlin: Haußmann will Theater machen Schauspieler plant, insolvente Schlosspark-Bühne zu retten

Für das unlängst pleite gegangene Schlossparktheater in Steglitz zeichnet sich eine Lösung ab. Torsten Wöhlert, Sprecher der Senatskulturverwaltung, sagte am Sonnabend, es gebe mehrere Bewerber für die unter Denkmalschutz stehende Spielstätte unweit des Rathauses Steglitz.

Für das unlängst pleite gegangene Schlossparktheater in Steglitz zeichnet sich eine Lösung ab. Torsten Wöhlert, Sprecher der Senatskulturverwaltung, sagte am Sonnabend, es gebe mehrere Bewerber für die unter Denkmalschutz stehende Spielstätte unweit des Rathauses Steglitz. „Einige haben sogar schon Konzepte bei uns abgegeben.“ Damit wäre nicht nur für das Metropol-Theater an der Friedrichstraße, sondern auch für die Traditionsbühne im Südwesten der Stadt Rettung in Sicht.

Der Berliner Schauspieler Edzard Haußmann, der sich bis zur Theater-Insolvenz als künstlerischer Leiter um Aufführungen und Spielpläne gekümmert hatte, steht für eine Nachfolge zur Verfügung, „wenn mir das Theater besenrein, also ohne Altlasten, übergeben würde“. Damit spielt Haußmann auf die Gründe an, die im April zur Pleite der Berliner Traditionsbühne geführt hat. Der Hauptsponsor des Schlossparktheaters sei abgesprungen, als herausgekommen sei, dass der frühere Intendant, Heribert Sasse, im Theaterbetrieb noch ein Wort mitzureden hatte, sagt Haußmann. Er selbst habe davon aber keine Kenntnis gehabt. Dies habe zu erheblichen internen Spannungen zwischen ihm, Sasse und dem damaligen Geschäftsführer, Frank Wisniewski, geführt.

Der Absprung des Hauptsponsors war für das Theater ein herber finanzieller Verlust: Ein Mäzen aus der Berliner Gastronomie hatte Haußmann zufolge noch vor eineinhalb Monaten eine Million Euro in das Theater pumpen wollen.

„Mein Idealismus ist missbraucht worden. Das hat mich sehr getroffen“, sagt Haußmann verbittert. Gleichwohl steht er aber für eine Zukunft des Steglitzer Theaters zur Verfügung. Die kann es für Haußmann aber nur ohne Frank Wisniewski als Geschäftsführer des Schlossparktheaters geben. Denn auch in der Sponsorenfrage sei es zwischen beiden zu erheblichen Spannungen gekommen, sagt Haußmann. Wisniewski war am Sonnabend für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Es wird damit gerechnet, dass ein Insolvenzverfahren für das Schlossparktheater mangels Masse gar nicht erst eröffnet wird. Damit könnte über eine Nachfolge schnell entschieden werden. In Kulturkreisen rechnet man mit einer Wiedereröffnung des Theaters noch in diesem Jahr. Derzeit gastiert das Ensemble des Schlossparktheaters in Frankfurt am Main. Auf dem Spielplan steht „Die Glut“. Die Hauptrolle spielt Edzard Haußmann.

Heiko Wiegand

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