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Berlin: Heiße Küsse vom Amt

Arbeitsbehörde schickte 25-Jähriger Jobangebot für einen Puff

Früher hätte man so etwas als Kuppelei bezeichnet. „Bitte setzen Sie sich telefonisch in Verbindung mit der Firma“, hieß es bürokratischtrocken im Schreiben des Arbeitsamtes. Doch beim Blick ins Internet verging der 25-jährigen Adressatin die Lust am Schaffen. Denn das Arbeitsamt hatte ihr einen Job in einem Spandauer „Massage“-Salon vermittelt. „Wir verwöhnen Dich mit heißen Küssen, zärtlichen und kuscheligen Massagen oder mit hemmungslosem Sex“, heißt es auf der Internet-Seite des Salons.

Ein Versehen, versichert Landesarbeitsamt-Sprecher Olaf Möller. Denn im Bereich der Prostitution setze sich seine Behörde grundsätzlich nicht für die Arbeitslosen ein. Gesetzlich verboten wäre so eine Vermittlung zwar nicht. „Das ist aber eine geschäftspolitische Entscheidung“, sagt Möller.

Beim Arbeitsamt achte man stets auf Seriosität. Doch die Anzeige des Massage-Salons habe kein bisschen anrüchig geklungen, im Angebot schlicht gestanden: Barmixerin gesucht. „In der Metropole Berlin kommt man da nicht automatisch auf die Idee, dass das Angebot unseriös sein könnte“, sagt Möller. Selbstverständlich sei die 25-Jährige nicht verpflichtet, so einen Job anzunehmen.

Der Massage-Salon ist von der Liste gestrichen worden. Nicht selten riechen die Vermittler bereits vorher den Braten, sagt Möller. Dann rufen sie den Arbeitgeber vorher an, verabreden notfalls einen Termin an Ort und Stelle. Um unseriöse Anbieter ausfindig zu machen, sei das Arbeitsamt aber auch auf die Hinweise der Kunden angewiesen. „Da gibt es auch Beispiele aus dem Immobilienbereich.“ kf

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