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„Es werden immer mehr Ressourcen für den Winterdienst bereitgestellt, doch in Zeiten des Klimawandels muss dies auch für den Sommer geschehen“, sagt SPD-Umweltpolitiker Buchholz.

© ZB

Hitzeperiode: Politiker fordern Sommerdienst analog zum Winterdienst

In Zeiten des Klimawandels fordern Berliner Politiker, dass es dem Winterdienst auch einen Sommerdienst geben soll. Ist es sinnvoll, wenn die BSR die Straßen durchspült?

Umweltpolitiker der Regierungskoalition fordern angesichts langer Hitzeperioden einen Sommerdienst für Berlin, analog zum Winterdienst, der bei Eis und Schnee im Straßenreinigungsgesetz vorgeschrieben ist. Aktueller Anlass ist ein BSR-Einsatz, über den in den vergangenen Tagen viel diskutiert wurde: Die Stadtreinigung hatte in der vergangenen Woche nachts die Straßen durchgespült, um Abkühlung zu verschaffen. Ob das sinnvoll war, darüber wird derzeit gestritten. Auch, weil der Einsatz wegen der langfristigen Dienstpläne der BSR an einem verregneten Abend stattfand, während weitere Einsätze an heißeren Tagen spontan schwierig sind.

Ein Pendant zum Winterdienst

Um künftig bei Hitzeperioden flexibler zu sein, fordert der SPD-Umweltpolitiker Daniel Buchholz nun einen Sommerdienst für Berlin: „Es werden immer mehr Ressourcen für den Winterdienst bereitgestellt, doch in Zeiten des Klimawandels muss dies auch für den Sommer geschehen“, sagte er auf Anfrage. Es sei wichtig, bei langer Hitze, Personal nach Bedarf und ohne großen Aufwand einsetzen zu können. Ähnlich bewertet dies der Grünen-Umweltpolitiker Georg Kössler. Man sehe die BSR-Maßnahme als Ausnahme, doch wegen des Klimawandels könne so etwas dauerhaft sinnvoll sein. „Wir brauchen für die kommenden heißen Sommer nicht nur eine kalte Dusche, sondern entsiegelte Seitenstreifen an den Straßen, mehr Gründächer und Stadtbäume.“

Die BSR plant nach Angaben eines Sprechers keine weiteren Spülfahrten. Ein nahendes Tiefdruckgebiet soll Entspannung bringen. „Sollten die Temperaturen erneut stark ansteigen, werden wir die nächtlichen Spülfahrten wieder aufnehmen.“

Theresa Rohrhirsch

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