zum Hauptinhalt

Berlin: Hoch-Stimmung bei den Gastronomen

Nach verregnetem Saisonstart profitieren Biergärten, Cafés, Reedereien und Freibäder vom Spätsommer

Der Spätsommer zeigt sich seit Wochen von seiner schönsten Seite: Temperaturen um die 25 Grad und Sonnenschein locken die Berliner nach draußen. Nach den verregneten ersten Sommermonaten freuen sich seit August die Biergärten, Straßencafés und Reedereien über gute Umsätze. Allerdings können damit die Einbußen zu Saisonbeginn nicht wettgemacht werden. Bis zum Dienstag soll es auf jeden Fall schön bleiben: Dann entscheidet sich, ob die Stadt sich auf einen milden Altweibersommer einstellen kann oder mit dem Einzug des Herbstes rechnen muss.

Gastronomen mit großer Terrasse oder Biergarten kommen derzeit wieder auf ihre Kosten. „Nur dem Wetter ist es zu verdanken, dass wir im August eine Umsatzsteigerung um 10 bis 12 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr hatten“, sagt Cornelia Richter, Wirtin des Brauhauses Rixdorf in Neukölln. Die Temperaturen seien gerade richtig für einen Biergartenbesuch. Bei zu heißem Wetter gingen die Leute lieber ins Freibad. Allerdings könne das schöne Wetter nicht die bisherigen Verluste aufgrund der Euro-Einführung und der wirtschaftlichen Flaute ausgleichen. Auf der Sommerterrasse von Broker’s Bierbörse und bei Loretta in der Lietzenburger Straße sind die Plätze ebenfalls gut gefüllt. Die Umsätze blieben aber hinter dem Vorjahr zurück, sagt Geschäftsführer Axel Michallik.

Derzeit lassen sich viele Passagiere über die Berliner Gewässer schippern, dennoch sind die Reedereien nicht zufrieden: Der Sommer war mies, lautet das Fazit. Für die City-Schifffahrt Gabriel war es die schlechteste Saison seit 1995 – aber Schuld daran war nicht nur der kalte Juli, sondern auch die Euro-Einführung, meinte der Chef. Auch die Reederei Winkler stellte gestern fest: „Insgesamt war die Saison schlecht“, wenn auch derzeit die Schiffe voll seien. Lediglich bei der Reederei Riedel zeigte man sich zufrieden.

Der September war dem Wetterdienst Meteomedia zufolge bisher zu warm und zu trocken. Temperaturen bis 27 Grad sind zwar nicht außergewöhnlich, normal seien jedoch Höchsttemperaturen um die 20 Grad.

Die Aussichten für die kommenden Wochen sind freundlich. Heute und morgen sollen es nochmals sommerliche 27 Grad werden. Dann entscheidet sich’s. Entweder setzt sich das Tief Romy, das derzeit über Irland liegt, durch – was die Meteorologen aber für eher unwahrscheinlich halten – oder es bleibt dank der geballten Kraft der beiden Hochdruckgebiete „Janosch“ und „Kilian“ weiterhin schön. „Kilian“ liegt derzeit über Skandinavien und soll das nach Osten abziehende Hoch „Janosch“ ersetzen.

Die Freibäder setzen derzeit auf die Schönwetterkarte. Neun Bäder (Informationen unter 01803-102020) bleiben bis zum 15. September geöffnet, mit der Option, bei anhaltend schönem Wetter bis Ende des Monats offen zu stehen. sik/weso

NAME

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false